Unter dem Motto „Prävention wirkt in Kirche und Gesellschaft“ fand am 1. April im Maternushaus der erste Fachtag Prävention mit über 350 Teilnehmenden statt. Organisiert von den Präventionsbeauftragten der fünf (Erz-) Diözesen in NRW, brachte er Experten aus Politik und Kirche mit Betroffenen und Vereinen in den Dialog. Themenschwerpunkte waren die bisherigen Erkenntnisse, die Vielfalt und Weiterentwicklung von Prävention und Schutzkonzepten sowie die Ergebnisse der gemeinsamen Wirksamkeitsstudie der Bistümer. Neben einem Podiumsgespräch standen Workshops und ein Markt der Möglichkeiten auf dem Programm. Gerahmt wurde der Fachtag von der Improvisationstheatergruppe Emscherblut.
Fachtag ermöglicht gesellschaftlichen Dialog
Für einen besseren Schutz von Kindern, Jugendlichen und schutz- oder hilfsbedürftigen Erwachsenen als Aufgabe und Auftrag der Prävention tauschten sich Politiker, kirchliche Vertreter sowie Initiativen und Vereine aus. Mit dabei waren Kerstin Claus, Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und Nina Andrieshen, Mitglied im Ausschuss Familie, Kinder und Jugend sowie Vorsitzende der Kinderschutzkommission des Landtags NRW. Johannes Norpoth, Mitglied des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), nahm an der Podiumsdiskussion teil. Weitere Sprecher waren Dr. Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büro in NRW und Diözesanadministrator für das Bistum Münster sowie der stellvertretende Vorsitzende der DBK, Dr. Michael Gerber.
Kerstin Claus äußerte sich zuversichtlich: „Ich freue mich sehr, dass die katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen nicht nur eine Studie zur Wirksamkeit von Prävention in Auftrag gegeben haben, sondern jetzt auch einen Fachtag zum Thema veranstalten. Die Studie zeigt, wie wichtig die Evaluation der eigenen Präventionsarbeit für die Qualitätsentwicklung ist. Nur der kritische Blick auf Lücken und Entwicklungsbedarfe führt dazu, eine Kultur der Achtsamkeit und Verantwortungsübernahme zu schaffen. Nur wenn Schutzkonzepte immer wieder angepasst und mit allen Beteiligten neu reflektiert werden, wird sexuelle Gewalt frühzeitig ansprechbar und kann eher erkannt und beendet werden.“