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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn

Erzbischof Becker ermutigt zur Veränderung

Diözesanes Forum: Erzbistum Paderborn stellt Zielbild für den Diözesanen Weg 2030+ vor

Beim Diözesanen Forum mit über 650 Teilnehmenden aus dem ganzen Erzbistum Paderborn hat Erzbischof Hans-Josef Becker am Samstag, 23. Oktober, neue und verbindliche Weichenstellungen angekündigt: „Wir müssen jetzt beweisen, dass wir die Kraft zur Veränderung haben“, sagte der Paderborner Erzbischof mit Blick auf die Bistumsentwicklung. Mit dem Diözesanen Forum setzte das Erzbistum den 2020 begonnenen Diözesanen Weg 2030+ fort. Die Hybridveranstaltung, die digital und an sechs Orten in Präsenz stattfand, bot zahlreichen Menschen die Möglichkeit, die weitere Entwicklung der Erzdiözese gemeinsam in den Blick zu nehmen. Als wesentliches Element wurde das Zielbild 2030+ entfaltet, das – als Rahmen für die Zukunft der Kirche von Paderborn – in den vergangenen Monaten durch die Arbeit in sechs Themengruppen entstanden ist.

Beteiligung, ein Wesensmerkmal des Diözesanen Weges 2030+, war beim Forum auf größtmögliche Weise umgesetzt worden: Über einen öffentlich zugänglichen Live-Stream aus dem Paderborner Bildungs- und Tagungshaus Liborianum konnten neben den angemeldeten Teilnehmenden weitere Interessierte den Austausch mitverfolgen. In Präsenz trafen sich Menschen aus den Pastoralen Räumen des Erzbistums zudem in Paderborn, Dortmund, Freudenberg, Rietberg, Werl und Herford – regelmäßige Live-Schaltungen dorthin holten die Perspektiven aus den Kirchengemeinden ein. Weitere digital Teilnehmende besuchten vertiefende Workshops zur Veränderung der pastoralen Praxis.

© Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn
Zahlreiche Engagierte tauschten sich beim Diözesanen Forum an sechs Orten im Erzbistum Paderborn über die künftige Entwicklung ihrer Erzdiözese aus.

Erzbischof: „Veränderung ist möglich“

Die Notwendigkeit einer „pastoralen Umkehr“ war der rote Faden des Forums. „Wie können wir aus dem Evangelium heraus eine Kirche sein, die für die Menschen da ist?“, fragte Erzbischof Hans-Josef Becker zu Beginn. Die vielen „beeindruckenden Initiativen“, die in den vergangenen Jahren aus dem Zukunftsbild für das Erzbistum entstanden sind, seien ermutigend für die Zukunft, so der Paderborner Erzbischof: „Da sind Menschen, die glauben, anpacken und Gelegenheiten erkennen und nutzen.“ Auch auf dem weiteren Diözesanen Weg 2030+ gelte es, „die lebensverändernde Kraft des Evangeliums“ zur Grundlage für neue Weichenstellungen zu machen, ermutigte Erzbischof Becker. Das betreffe nicht nur verbindliche Struktur- und Managemententscheidungen, sondern vor allem auch „unsere Haltung und unser gemeinsames Selbstverständnis“.

Viele Menschen hätten an den Schlüsselthemen für die Zukunft des Erzbistums gearbeitet. Durch diese offene Beteiligung seien „kluge Handlungsempfehlungen“ für eine menschennahe Kirche entstanden, erklärte Erzbischof Becker zusammenfassend: „Veränderung ist möglich. Sie verlangt uns Einiges ab: Mut, Disziplin, Ehrlichkeit, Verbindlichkeit. Ich rufe Sie auf, sich heute auf ein neugieriges Miteinander einzulassen und die vielen Möglichkeiten zu entdecken, die sich uns bieten.“

Sechs Schlüsselthemen für die Zukunft

Das Zielbild 2030+, das Orientierung für den Diözesanen Weg 2030+ sein soll und zu Beginn des Forums vorgestellt wurde, konkretisiert das 2014 in Kraft gesetzte Zukunftsbild. In das Zielbild sind die Handlungsempfehlungen der sechs Gruppen eingeflossen, die seit November 2020 an Schlüsselthemen für die Zukunft des Erzbistums gearbeitet haben: „Engagement fördern“, „Pastorale Räume weiter denken“, „Liturgie und Sakramente feiern“, „Leitung wahrnehmen“, „Für Menschen da sein“ und „Corona und die Zukunft der Kirche“.

Zielbild 2030+: Ehrenamtsförderung bis Gottesdienstvielfalt

Welche Aussagen trifft das Zielbild? Das Evangelium zu verkünden, die Sakramente zu feiern und den katholischen Glauben erkennbar zu leben, bleiben für das Erzbistum auch künftig wesentlich. Dazu sollen Wege gefunden werden, die „motivieren und neu zusammenbringen“, jedoch „in ungebrochener Kontinuität unseres Glaubens“. Für die notwendige pastorale Umkehr unterstreicht das Zielbild die Wichtigkeit eines „versöhnten, katholischen Miteinanders“, das die Vielfalt des Katholisch-Seins anerkennt.

Priorität wird im Zielbild der Vertiefung der Spiritualität eingeräumt. Seelsorge soll missionarisch und diakonisch sein und konsequent aus den Lebens- und Glaubensthemen der Menschen agieren. Für Engagementförderung und damit für die Förderung individueller Potenziale sollen zukünftig hauptberufliche Kapazitäten freigehalten werden. Haupt- und Ehrenamtliche sollen im Hinblick auf die Frage der Leitung in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, die Selbstorganisation soll gestärkt werden – all das bekräftigte auch Erzbischof Becker beim Forum.

Im Erzbistum soll ein Netz von Pastoralen Zentren entstehen, an denen die Kernvollzüge von Kirche hauptamtlich gewährleistet sind. Daneben soll Kirche dezentral durch beauftragte Präsenz an vielen Orten auch ohne hauptberufliches pastorales Personal verwirklicht werden. Nicht zuletzt soll die gottesdienstliche Vielfalt gemäß der Bedürfnisse der Gläubigen weiterentwickelt werden, zum Beispiel durch besondere Gottesdienste mit Trauernden oder Menschen in Umbrüchen.

Vorausschauendes Immobilienkonzept

Geht es um Veränderung, stellt sich auch die Frage nach dem Umgang mit den rund 3.000 kirchlichen Immobilien im Erzbistum. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben Konsequenzen für die sinnvolle Nutzung der Kirchengebäude. Ein Immobilienkonzept soll voraussichtlich ab 2022 ermöglichen, vorausschauend und strategisch über die langfristige Reduzierung des Gebäudebestandes in den Kirchengemeinden nachzudenken – und damit aktiv zu gestalten, statt nur zu reagieren. Ziel ist dabei vor allem die Förderung von Innovation, beispielsweise durch gemischte Nutzungskonzepte. Konkrete Maßnahmen werden sich an den pastoralen Zukunftsperspektiven und damit am Zielbild 2030+ orientieren.

Gottesdienst aus dem Paderborner Dom

Den Abschluss des an Information und Austausch reichen Tages bildete für die Teilnehmenden ein Gottesdienst, der aus dem Paderborner Dom übertragen wurde. Die Heilige Messe, die von Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB stellvertretend für Erzbischof Becker gefeiert wurde, markierte in doppelter Weise einen Aufbruch: zum einen auf dem weiteren Diözesanen Weg, zum anderen wurde mit dem Gottesdienst der synodale Prozess der Weltkirche auch im Erzbistum Paderborn eröffnet.

© Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn.
Gott vertrauen, Glauben leben, Zukunft gestalten – diese drei Maximen sollen den Diözesanen Weg 2030+ des Erzbistums Paderborn weisen.

Wie geht es weiter?

Auf dem Diözesanen Weg 2030+ wird es künftig immer wieder Anlässe geben, die Zukunft des Erzbistums Paderborn gemeinsam zu gestalten. Konkret terminiert sind bereits Pastoralwerkstätten von 2022 bis 2023 an verschiedenen Orten im Erzbistum, an denen Prälat Thomas Dornseifer, Leiter des Bereiches Pastorales Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat, und Monsignore Dr. Michael Bredeck, Leiter des Bereiches Pastorale Dienste, teilnehmen. Die Werkstätten dienen als Angebote zur Arbeit an der konkreten Ausgestaltung des Zielbildes in den Pastoralen Räumen, Einrichtungen und Diensten. Eine Planungsgruppe in Kooperation von Erzbischöflichem Generalvikariat und den Dekanaten wird das Zielbild weiter in der Fläche bearbeiten. Die Erfahrungen aus dem diözesanen Prozess können eingebracht werden in die Vorbereitung der Weltsynode: Dazu findet sich auf der Internetseite www.erzbistum-paderborn.de/themen-angebote/weltweiter-synodaler-prozess eine ausführliche Rückmeldemöglichkeit.

Auf seinen Internetseiten wird das Erzbistum Paderborn auch weiterhin regelmäßig über den diözesanen Entwicklungsprozess informieren.

www.dioezesaner-weg.de

www.pastorale-informationen.de

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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