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Erzbistum Paderborn
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Auf der Wiese vor der ehemaligen Zeche „Unser Fritz“ in Wanne-Eickel feierte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mit Menschen aus den Gemeinden im Dekanat Emschertal einen Wortgottesdienst. Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn© Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Erzbischof Bentz besucht das Dekanat Emschertal

Drei Orte und eine Region im Wandel

Paderborns Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hat jetzt Herne, Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel besucht. Zusammen bilden die drei Orte seit 2006 das Dekanat Emschertal, eines von 19 Dekanaten im Erzbistum Paderborn. Erzbischof Dr. Bentz hat bereits die meisten dieser Dekanate besucht, einige folgen noch. Er möchte sie genau kennenlernen, die Besonderheiten der jeweiligen Region, die Sorgen, Nöte und Hoffnungen der Menschen, das kirchliche Leben vor Ort, die Veränderungs- und Transformationsprozesse.

© Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (vorne Mitte) besuchte am Donnerstag das Dekanat Emschertal mit Herne, Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel. Vor dem Dekanatsbüro begann die Reise durch das Dekanat. Oben von links: Weihbischof Josef Holtkotte, Generalvikar Monsignore Dr. Michael Bredeck, Mechthild Greifenberg (Caritas Koordinatorin), Paul Junglas (Dekanatsreferent für Jugend und Familie), Rebecca Goeke (Dekanatsreferentin). Vorne von links: Dechant Ludger Plümpe, Bettina Klett (Kirchenvorstand St. Dionysius), Hannah Ax (Abteilung Jugend / Junge Erwachsene), Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Pastor Meinolf Mika und Pastor Thomas Poggel (beide Pfarrei St. Dionysius Herne). Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Die Emscher als Sinnbild des Wandels

Wandel und Veränderung, nicht nur im kirchlichen Bereich, sind seit vielen Jahren ein Thema in diesem westlichsten Teil des Erzbistums Paderborn. Der Fluss Emscher ist dafür geradezu ein Sinnbild. Aus dem einst übelriechenden Abwasserkanal einer Industrieregion ist durch langjährige Renaturierung an der ein oder anderen Stelle schon wieder ein idyllischer kleiner Fluss geworden. Den bekam Erzbischof Dr. Bentz bei seinem umfangreichen Besuchsprogramm dann allerdings nur am Rande zu sehen, denn das von den Pfarreien und dem Dekanatsteam organisierte Programm legte die Schwerpunkte auf die Besonderheiten des kirchlichen Lebens und auf die Begegnungen mit den Menschen.

Umfangreiches Besuchsprogramm

So lernte der Erzbischof den Frühstückstreff im Quartiersbüro der Caritas Herne kennen, ging mit dem Dekanatsteam über die Herner Bahnhofstraße, sprach mit Ehrenamtlichen der Caritas-Konferenz St. Elisabeth in Castrop-Rauxel und genoss griechische Spezialitäten zum Mittag in der Griechischen Gemeinde des AGORA Kulturzentrums. Am Nachmittag bewunderte er die außergewöhnliche Architektur der Parabelkirche St. Antonius in Castrop-Rauxel, ließ sich im Kleingartenverein „Sorgenfrei“ von einem besonderen Kooperationsprojekt überraschen, nahm die kürzlich geschlossene Kirche St. Michael in Herne in Augenschein und feierte einen Wortgottesdienst auf der Wiese vor der ehemaligen Zeche „Unser Fritz“ am Rhein-Herne-Kanal. In dessen Verlauf begab sich die Gemeinde aus Mitgliedern der Pfarreien auch auf die nahegelegene Papageienbrücke, um sich im Anschluss zum geselligen Beisammensein im Biergarten „Oskar am Kanal“ zu treffen. Zehn Stunden Besuchsprogramm, bei dem Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz an vielen Stellen immer wieder interessiert nachfragte und den Kontakt zu den Menschen suchte.
Der Tag begann für ihn im Dekanatsbüro in Herne, wo er von Dechant Ludger Plümpe und dem Dekanatsteam begrüßt wurde. Den Erzbischof begleiteten Generalvikar Monsignore Dr. Michael Bredeck, Weihbischof Josef Holtkotte, der gebürtig aus dem Dorf Rauxel stammt, Hannah Ax von der Leitung der Abteilung Jugend / Junge Erwachsene im Bereich Pastorale Dienste, sowie Matthias Micheel, Persönlicher Referent des Erzbischofs.

Dechant Ludger Plümpe erläuterte zu Beginn einige Besonderheiten des Dekanats und beschrieb die Wandlungsprozesse, „gesellschaftlich, wirtschaftlich, kirchlich“. Diese hingen eng mit dem Wandel der Industrieregion zu einer stärker von Technologie und Dienstleistungen geprägten Region zusammen. Zugleich seien Armut und prekäre Lebensverhältnisse ein Problem. Für die kleiner werdenden katholischen Gemeinden habe man im Dekanat vor allem Fusionen und Rückpfarrungen angestrebt. Aktuell gehören drei Pfarreien und ein Pastoralverbund zum Dekanat Emschertal.

Begegnungen

Erzbischof Bentz sucht den Kontakt auch bei zufälligen Begegnungen: An einem Bücherschrank vom „Forum Inklusion Herne“ auf der Bahnhofstraße trifft er einen Mann, der gerade ein paar Bücher in den Schrank stellt. Der Erzbischof erfährt, dass er dies regelmäßig auch an anderen Standorten macht – aus Nachhaltigkeit und, um gute Bücher an andere Menschen weiterzugeben. Ein paar Meter weiter frühstücken ältere Menschen im Quartiersbüro der Caritas Herne. Die Stimmung ist gut, es wird viel gelacht. Mit dabei ist auch Schwester Veronika Walter SMMP von der Leitung der Seniorenwohngemeinschaften Herne.

Von Herne geht es mit Fahrgemeinschaften weiter zur Tafelausgabe in der Kirchengemeinde St. Elisabeth in Castrop-Rauxel Süd. Im Gemeindehaus ist die Runde der Helferinnen versammelt. Elisabeth Süper, Birgit Poganatz und Ursel Vierhaus von der örtlichen Caritas-Konferenz erläutern die Abläufe. Regelmäßig werden große Tüten mit Lebensmitteln gepackt, welche die Tafelkunden für jeweils zwei Euro an der Ausgabestelle abholen können. Ohne die Ehrenamtlichen aus der Gemeinde wäre dieser Dienst nicht denkbar und der große Bedarf bliebe ungedeckt.

Segen und ein Handabdruck

Das umfangreiche Besuchsprogramm enthält an diesem Tag auch immer wieder Überraschungen für den Erzbischof. So wird ihm in der Kleingartenanlage „Sorgenfrei“ in Wanne-Eickel ein Fässchen mit Weihwasser gegeben, mit der Bitte, doch Haus und Garten zu segnen. Dem kommt er gerne nach, spricht vor einer Gruppe sehr aufmerksamer Kinder das Segensgebet und besprengt die grünen Beete und das Gartenhaus mit Weihwasser. Auch seinen Handabdruck mit gelber Farbe hinterlässt er gerne auf der Wand des Gartenhäuschens neben dem Zukunftsbild-Kreuz des Erzbistums Paderborn und den Handabdrücken der kleinen und großen Besucherinnen und Besucher dieses Gartens. Zwischen Blumen- und Gemüsebeeten, vielen quirligen Kindern, bei Apfelkuchen und Apfelsaft erfährt Erzbischof Dr. Bentz dann von der Initiative der Kinder- und Jugendgruppe Hakuna Matata aus der Pfarrei St. Christophorus in Wanne-Eickel. Diese hat die Gartenparzelle für offene Kinder- und Jugendarbeit in der Natur angemietet und kooperiert dabei mit einer Kindertagesstätte und der „Offenen Ganztagsgrundschule“ (OGS), welche den Garten ebenfalls nutzen. „Hier wird sehr gut deutlich, dass wir als Kirche nicht nur für uns da sind, sondern auch mit Schulen, Kindertagesstätten und anderen zusammenarbeiten“, lobte der Erzbischof das Projekt.

© Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz lernte in der Kleingartenanlage „Sorgenfrei“ in Wanne-Eickel ein Projekt der offenen Kinder- und Jugendarbeit kennen. Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Brücken bauen

Nach einer weiteren Station und fast am Ende eines langen und meist sonnigen Tages wird der Rhein-Herne-Kanal erreicht. Auf der Wiese am Fuße des Förderturms von „Unser Fritz“ haben sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus den Gemeinden zum Wortgottesdienst versammelt. Unweit der sogenannten Papageienbrücke über den Kanal geht es um „Brücken“. Das Thema ist „Brücken, welche die Kirche gebaut hat, um Gott und die Menschen in Verbindung zu bringen“, sagt Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. Und er stellt die Frage: „Worauf kommt es an, damit Brücken tragen? Wie sehen die Pfeiler aus, auf denen wir Brücken bauen könnten – was braucht es?“
Zum Ende des Gottesdienstes wechselt die Gottesdienstgemeinde auf die Papageienbrücke. Hier werden Fürbitten und das Vaterunser gesprochen. Und es wird ein Schloss am Brückengeländer befestigt, wie es sonst Verliebte tun. Auf diesem steht: „Habt Mut – macht euch fest an Jesus Christus.“

Ein Beitrag von:
Redakteur Team Presse

Michael Bodin

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