Vor dem großen Auszug nutzten Ehrengäste die Chance für Grußworte. Dr. Georg Bätzing, Bischof von Limburg, dankte als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz dem neuen Paderborner Erzbischof für dessen Unterstützung des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland: „Du bist diesen Weg von Anfang an engagiert mitgegangen und bist auch weiterhin davon überzeugt, dass wir nur als synodale Kirche die Herausforderungen der Gegenwart bewältigen können.“ Das Erzbistum Paderborn habe einen Erzbischof mit einem „Ohr am Puls der Zeit ebenso wie bei den Sorgen und Hoffnungen der Menschen“, bekräftigte der Limburger Bischof. Bischof Dr. Bätzing dankte auch Diözesanadministrator Msgr. Dr. Michael Bredeck für viele „nachhaltige Antworten“ in dessen Dienst.
Während der Zeit der Vakanz im Erzbistum Paderborn hätten sich viele Gläubige im Bistum Le Mans den Gebeten in der Erwartung des neuen Paderborner Erzbischofs angeschlossen, sagte Dr. Jean-Pierre Vuillemin, Bischof der Paderborner Partnerdiözese Le Mans. „Der heilige Liborius, der vierte Bischof von Le Mans, möge für Sie bei Gott bitten, dass er Ihren apostolischen Eifer unterstütze und fruchtbar mache“, richtete sich Bischof Dr. Vuillemin an seinen Mitbruder Erzbischof Dr. Bentz.
Sich der Verantwortung stellen
Dr. Udo Markus Bentz war seit 2017 Generalvikar des Mainzer Bischofs Professor Dr. Peter Kohlgraf. In seinem Grußwort stellte Bischof Kohlgraf mit Bezug auf die Pastoralregel Papst Gregors des Großen fest: Verantwortung zu übernehmen und „Macht als Gestaltungsmöglichkeit im Dienst für andere“ wahrzunehmen, sei nicht gegen das Evangelium. „Es braucht heute Menschen auf allen Ebenen, die nicht weglaufen, sondern sich ihren Aufgaben und Verantwortlichkeiten stellen“, machte der Mainzer Bischof deutlich und gab seinem ehemaligen Generalvikar einen Rat des heiligen Bernhard von Clairvaux mit auf den Weg: als Bischof bei aller Arbeit auch ein Herz für sich selbst zu behalten.
Engagierte in Gemeinden und Verbänden setzen sich in Kirche und Welt ein, unterstrichen Nadine Mersch und Jan Hilkenbach als Vorsitzende des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn. Mersch und Hilkenbach betonten, dass vor allem die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt „notwendig für die Zukunft und die Glaubwürdigkeit unserer Kirche“ sei. „Das Diözesankomitee und die Engagierten in den Gemeinden und Verbänden stehen bei Zukunftsfragen an Ihrer Seite, um offen mit Ideen und Erfahrungen die Prozesse zu gestalten“, sicherten die beiden Vorsitzenden dem neuen Erzbischof zu.
Dietmar Arends als Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche gratulierte im Namen der „Kirchen der Ökumene, mit denen das Erzbistum geschwisterlich verbunden ist“. Arends äußerte die Hoffnung, „dass wir den ökumenischen Weg gemeinsam fortsetzen und das Miteinander gestalten können.“ An vielen Orten zwischen den Gemeinden der evangelischen Landeskirchen und dem Erzbistum Paderborn gebe es „hoffnungsvolle ökumenische Aufbrüche“. Er freue sich, wenn es miteinander immer besser gelinge, die Einheit sichtbar werden zu lassen, erklärte der Landessuperintendent.
Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken
Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien, überbrachte als Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen die Grüße der NRW-Landesregierung. Kirche und Staat sei gemeinsam das „Wohlergehen der Menschen in unserem Land anvertraut“. Diese gemeinsame Verantwortung sporne an, wenn es darum gehe, „den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die Demokratie in unserem Gemeinwesen zu sichern“. „Wir als Landesregierung freuen uns, Sie als vertrauensvollen Partner an unserer Seite zu wissen“, sagte Nathanel Liminski dem neuen Paderborner Erzbischof. Er dankte auch dessen Vorgänger Erzbischof em. Hans-Josef Becker sowie dem Diözesanadministrator, der für Kontinuität gesorgt habe „im guten Miteinander von Staat und Kirche“.
Paderborns Bürgermeister Michael Dreier, der eine Urkunde zur Amtseinführung mitbrachte, drückte seinen Wunsch aus, dass sich die „vertrauensvolle und von Freundschaft geprägte“ Zusammenarbeit von Kirche und Stadt in Zukunft fortsetzen möge. „Sie haben hier in Paderborn die Segel gesetzt und sind mit Ihrem Glauben als Kompass an Bord gekommen“, sagte Bürgermeister Dreier dem neuen Erzbischof und wünschte diesem, „das Steuer auch bei unruhigem Fahrwasser sicher im Griff zu haben“. Der Paderborner Bürgermeister dankte Msgr. Dr. Michael Bredeck, der „während der Vakanz das Schiff sicher gesteuert und auf Kurs gehalten“ habe.