Die dritte Synodalversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland ist am 03. Februar 2022 in Frankfurt am Main eröffnet worden. Insgesamt nehmen 218 Synodale an der Konferenz teil, die bis zum 05. Februar 2022 dauert.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Präsidentin des Synodalen Weges, Dr. Irme Stetter-Karp, betonte, dass das ZdK bereit sei, die Kirche zu verändern. „Ich will Veränderungen sehen, ich möchte, dass ich ZdK-Präsidentin in einer gerechten Kirche sein kann. In einer Kirche, die sich nicht zuerst darum sorgt, ob und wie sie aus ihrer Glaubwürdigkeitskrise kommt, sondern darum, wie sie Gerechtigkeit herstellt: für die Opfer sexueller Gewalt, für die vielen Betroffenen, für Kirchengemeinden, für Familien, für Menschen, deren Leben durch die Kirche nicht besser, sondern schlechter geworden ist. Das muss ein Ende haben“, so Dr. Stetter-Karp. Wenn die Kirche ein Ort der Hoffnung sein solle, dürfe in ihr Diskriminierung keinen Platz haben. Die ZdK-Präsidentin fügte hinzu: „Wir bitten um Segen für unseren Weg. Und wir wollen Segen sein – für alle, die völlig zurecht erwarten, dass wir hier in Frankfurt etwas reißen, dass wir erkennbar werden mit unserem Geist der Reform und der Gerechtigkeit. Ich hoffe, das gelingt uns. Ich möchte unbedingt, dass es gelingt.“
Kirchenaustritte sind eine ,Klatsche‘
Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und ebenfalls Präsident des Synodalen Wege, würdigte in der Pressekonferenz die umfangreiche Arbeit, die in den vier Synodalforen und bei weiteren Hearings geleistet worden sei. „Die jüngsten Erschütterungen reichen in den Kern der Kirche, die vielen Kirchenaustritte sind eine ,Klatsche‘, die wir empfangen. Es gehen auch Menschen aus der Mitte der Kirche, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ehrenamtler. Wir müssen handeln“, so Bischof Bätzing.
Die weiterführenden Studien der deutschen Diözesen, mit denen die Ergebnisse der MHG-Studie präzisiert werden, machten unmissverständlich klar: „Die Krise, gegen die wir uns auf dem Synodalen Weg stellen, ist keine Krise von gestern. Sondern sie ist eine Krise der Gegenwart unserer Kirche. Und wir sind mit allem Wissen, das wir darüber haben, und allen Expertisen, die wir zu ihrer Bewältigung zur Verfügung haben, in der Pflicht, sie nicht auch zu einer Krise der Zukunft unserer Kirche werden zu lassen. In ihrem Zentrum steht die Liebe Gottes zu uns Menschen. Darum muss es uns auch zuerst um die Menschen gehen“, so Bischof Bätzing. Er fügte hinzu: „Mit dieser Synodalversammlung geht es in die Zielgerade, erste Texte stehen zur Entscheidung an. Ich bin hoffnungsvoll, dass es gelingt.“