In Fatima ist im Jahr 1917 die Muttergottes sechs Mal erschienen. Jeweils am 13. der Monate Mai bis Oktober. Zunächst begegnete die Gottesmutter als Frau in weißen Gewändern drei Hirtenkindern, als diese Schafe hüteten. Maria sprach mit den Kindern und legte ihnen ans Herz, den Rosenkranz täglich zu beten. Zwei Monate später offenbarte Maria drei Prophezeiungen, die heute „Geheimnisse von Fatima“ genannt werden. Der Vatikan hat die Erinnerungen der Hirtenkinder zu den Visionen seit dem Jahr 2000 im Wortlaut veröffentlicht.
Die Geheimnisse von Fatima lassen sich grob so zusammenfassen: Erstens wird der Erste Weltkrieg zu Ende gehen, doch noch unter dem Pontifikat von Papst Pius XII. wird ein anderer, schlimmerer Krieg beginnen. Zweitens: Das kommunistische Russland werde der Muttergottes geweiht und sich bekehren, sodass Friede sein wird. Drittens: Ein in weiß gekleideter Bischof werde von einer Kugel getroffen und zusammenbrechen. Mit dem Zweiten Weltkrieg, dem Ende des Kalten Kriegs und dem Attentat auf Papst Johannes Paul II. gelten alle drei Visionen als erfüllt.
Als großes Finale der Erscheinungen in Fatima kamen 70.000 Menschen am 13. Oktober 1917 zusammen. Gläubige und Schaulustige. Die Hirtenkinder, Geistliche und Journalisten. Sie sahen, wie die Sonne sich in verschiedenen Farben drehte und dann im Zick-Zack-Kurs auf die Erde zu stürzen drohte.