Gezeigt werden in jeder Saison acht Filme, die von der katholischen und evangelischen Filmkritik in Deutschland und in der Schweiz besonders ausgezeichnet wurden (zum Beispiel als „Film des Monats“ oder als Kinotipp der Katholischen Filmkritik). Zur Auswahl stehen unter den 40 bis 50 Filmen keine sogenannten Kassenschlager, sondern meist Arthouse-Filme, die das Publikum fordern, manches Mal auch provozieren, auf jeden Fall nicht unterfordern oder gar unterschätzen.
Doch was sind das für Themen? Geht es dabei um Kirche, Glaube, Religion? „Eher selten“, sagt Koordinator Dr. Markus Leniger, der auch Vorsitzender der Katholischen Filmkommission Deutschlands ist. „Aber in allen Filmen geht es um Liebe, Hoffnung, Treue, Hingabe, Vertrauen, Leiden, Sterben, Verzweiflung, Lebens- und Liebessehnsucht“, beschreibt der Studienleiter des Projektes an der Katholischen Akademie Schwerte. Und genau das seien ja auch die Kernthemen christlichen Glaubens, die immer ebenso eine große gesellschaftliche Bedeutung hätten. Kirche und Kino – beide konfrontierten Menschen mit ihren eigenen Bedürfnissen, mit ihren eigenen Lebensfragen.
Orientierungssuche in der Krise
Wer einen oder mehrere Filme des „Kirchen und Kino“-Spielplans gesehen hat, weiß: Im Fokus stehen oft Menschen, die sich mit persönlichen Krisensituationen in einer sich schnell verändernden Welt auseinandersetzen müssen. Thematisiert werden in der aktuellen Reihe beispielsweise der Wandel dörflicher Lebensräume in „Mittagsstunde“, die Orientierungssuche in einer Zeit der technologischen und sozialen Umbrüche in „Das Lehrerzimmer“ sowie auch der Umgang mit den Folgen terroristischer Anschläge in „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ oder auch religiös und ideologisch begründeter Frauenhass in „Holy Spider“.
Oft erzählen die Filme aber auch von der Suche nach Versöhnung wie in „The Whale“ und von der Überwindung religiöser Gegensätze wie in der Komödie „Nicht ganz koscher – eine göttliche Komödie“. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden auf hohem Niveau unterhalten, und: „Die Suche nach der eigenen Identität, die Auseinandersetzung mit ungerechten Lebensbedingungen sowie die Sehnsucht nach einem besseren Leben – das alles bleibt ein roter Faden der ausgewählten Filme“, fasst es Markus Leniger, selbst leidenschaftlicher Cineast, zusammen.