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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

Erzbistumskalender 2022: St. Meinolf in Hagen ist eine moderne Kirche – nicht nur in Sachen Architektur

Fest gemauert in der Erden

Die Kirche Heilig Kreuz in Arnsberg ist die zweite an dieser Stelle. Als sich nach dem Zweiten Weltkrieg viele Siedlerinnen und Siedler in der Stadt niederließen, wurde 1954 auf dem Schreppenberg eine erste Heilig-Kreuz-Kirche errichtet. Weil aber ein knappes Jahrzehnt nach dem Krieg Baumaterial ein rares Gut war, sparten die Bauhandwerker etwas zu sehr am Zement. Daher musste das inzwischen baufällige Gotteshaus schon nach 20 Jahren einem Neubau weichen. Diese neue Kirche ist „fest gemauert in der Erden“. Im Volksmund trägt sie einen unernsten, fast despektierlichen Beinamen. Wegen seiner Verkleidung aus schwarzem Kunstschiefer heißt das 1974 geweihte Gotteshaus bei vielen Menschen in der Stadt und im Umland „Lakritzkirche“.

Lakritzkirche

Pfarrer Thomas Siepe kann darüber herzlich lachen. „Es ist großartig, wenn sich die Menschen so etwas Lustiges ausdenken“, sagt der Priester. „Mir sagt das, dass sich die Leute mit ihrer Kirche identifizieren.“ Siepe fühlt sich wohl in seiner Lakritzkirche, die im Zentrum vieler caritativer Aktivitäten steht und in der sich zudem wunderschöne Kinder-, Jugend- und Familiengottesdienste feiern lassen. Kinder werden dabei nicht nur in die Liturgie eingebunden, sie durften auch bei der außergewöhnlichen Außengestaltung der Kirche mitwirken.

Ein besonderer Stein

Wie kam es zu dieser Außengestaltung, die auf wunderbare Weise eine Einheit mit der unregelmäßigen, fast schon skulpturalen Architektur von Heilig Kreuz bildet? „Es begann damit, dass unser Landschaftsgärtner bei einem Natursteinhändler einen besonders geformten Stein fand“, erzählt Pfarrer Siepe. „Bei gewöhnlichen Steinen ist es die Aufgabe der Bildhauerkunst, das Überflüssige wegzuschlagen, damit die Skulptur zutage tritt. Bei unserem Stein hat die Natur die Steinmetzarbeit verrichtet.“ In einem bestimmten Blickwinkel gleicht der Stein tatsächlich einer Muttergottes mit Kind. Nach Rücksprache mit dem Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat – in der Gemeinde werden die Gremien bei allen Entscheidungen eingebunden – kaufte Siepe den wundersam geformten Stein und ließ ihn vor der Kirche aufstellen.

Ein Gerüst in Form eines Kreuzes

Dort stand die von den Elementen geformte Pietà aber etwas verloren da. Das änderte sich im Jahr 2014, als die Jugendcaritas Hl. Kreuz den „Preis im Zeichen des Weinstocks“ des CKD-Bundesvorstandes für ihr junges Engagement gewann. Den dabei überreichten Weinstock haben die Jugendlichen vor der Hl.-Kreuz-Kirche eingepflanzt, da hier 2011 die Jugendcaritas in der Gemeinde entstanden ist.
Jeder Weinstock braucht ein Gerüst, an dem er wachsen und gedeihen kann. Was lag näher als ein Gerüst in Form eines Kreuzes? Gesagt, getan, schon wenige Tage später konnte das Metallkreuz aufgestellt werden …
Der im Kreuz als Symbol der Verbundenheit mit Gott gepflanzte Weinstock gedeiht prächtig und trägt in guten Jahren reiche Frucht.

Gestaltete Kreuze der Kinder

Während der Corona-Zeit wurde das Ensemble aus Naturstein-Madonna, Kreuz und Weinstock besonders wichtig. Hier, an der frischen Luft, traf sich die Gemeinde zu Gebet und Andacht, und hierhin wurde auch ein Teil der Vorbereitung auf die Erstkommunion verlagert. „Dabei kam die Idee auf, an die Kinder einfache Holzkreuze auszugeben“, erinnert sich Thomas Siepe. Die Kinder bekamen die Aufgabe, die Kreuze zu bemalen. Manche verzierten sie mit Ornamenten, andere schrieben Botschaften auf die Kreuze, wie „Frieden“ oder „Liebe“. Die Kreuze wurden anschließend in das Metallkreuz gehängt, wie es die Fotografie auf dem Kalenderblatt zeigt. „Es waren genau diese Kreuze, die uns bisher gefehlt hatten“, sagt Pfarrer Siepe. „Durch die künstlerische Arbeit der Kinder ist unser Kraftort vor der Kirche nun komplett.“

Heilig Kreuz in Arnsberg

Hier finden Sie weitere Informationen über diesen besonderen Ort.

Heilig Kreuz in Arnsberg

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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