Die Kirche Heilig Kreuz in Arnsberg ist die zweite an dieser Stelle. Als sich nach dem Zweiten Weltkrieg viele Siedlerinnen und Siedler in der Stadt niederließen, wurde 1954 auf dem Schreppenberg eine erste Heilig-Kreuz-Kirche errichtet. Weil aber ein knappes Jahrzehnt nach dem Krieg Baumaterial ein rares Gut war, sparten die Bauhandwerker etwas zu sehr am Zement. Daher musste das inzwischen baufällige Gotteshaus schon nach 20 Jahren einem Neubau weichen. Diese neue Kirche ist „fest gemauert in der Erden“. Im Volksmund trägt sie einen unernsten, fast despektierlichen Beinamen. Wegen seiner Verkleidung aus schwarzem Kunstschiefer heißt das 1974 geweihte Gotteshaus bei vielen Menschen in der Stadt und im Umland „Lakritzkirche“.
Lakritzkirche
Pfarrer Thomas Siepe kann darüber herzlich lachen. „Es ist großartig, wenn sich die Menschen so etwas Lustiges ausdenken“, sagt der Priester. „Mir sagt das, dass sich die Leute mit ihrer Kirche identifizieren.“ Siepe fühlt sich wohl in seiner Lakritzkirche, die im Zentrum vieler caritativer Aktivitäten steht und in der sich zudem wunderschöne Kinder-, Jugend- und Familiengottesdienste feiern lassen. Kinder werden dabei nicht nur in die Liturgie eingebunden, sie durften auch bei der außergewöhnlichen Außengestaltung der Kirche mitwirken.