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Feld voller Tulpen vor einer Windmühle© Nataliya Peregudova / Shutterstock.com

Gärtner Johannes Sporkmann: Wenn der Frühling Hoffnung bringt

Gärtnermeister Johannes Sporkmann erzählt, was der Frühling für ihn bedeutet

In den vergangenen Wochen hat uns die Natur gezeigt, der Winter ist vorbei und der Frühling endlich da. Die Sehnsucht nach Wärme und Licht nach der dunklen, kalten Jahreszeit hat schnell immer mehr farbenfrohe Blumen in die Gärten und Vasen gezaubert. Der Frühling ist eine ganz besondere Zeit für Johannes Sporkmann, der seit 48 Jahren Gärtnermeister ist und in 3. Generation die Landgärtnerei Sporkmann in Delbrück-Ostenland führt: „Wenn die ersten Sonnenstrahlen scheinen und die Schneeglöckchen ihre Köpfe durch die Erde gesteckt haben, merken wir schnell, dass eine ganz andere Stimmung in der Gärtnerei herrscht. Die Hoffnung auf ein gutes Jahr und einen Neubeginn sind förmlich zu spüren.“

In dieser Zeit spürt Gärtnermeister Sporkmann auch noch einmal welch besonderes Erbe er mit der Gärtnerei angetreten ist. „Mein Großvater hat die Gärtnerei 1920 gegründet, mein Vater hat sie durch die schwierigen Nachkriegsjahre gebracht und nun trage ich die Verantwortung für zwei Hektar Freifläche und die 10.000 qm großen Gewächshäuser“, verdeutlicht er. „Zudem steht unser Sohn bereit die Gärtnerei in die vierte Generation zu führen.“ Daher ist das Frühjahr in jedem Jahr aufs Neue eine Zeit der Hoffnung. Eine Zeit, in der sich herausstellt, ob sich die Bemühungen den Winter über gelohnt haben, eine Zeit der Hoffnung dem Erbe seiner Väter gerecht zu werden. „Ich möchte ihnen im Himmelreich einmal gegenüber treten und sie sollen mir auf die Schulter klopfen und sagen ‚gut gemacht‘“, beschreibt Sporkmann seinen Wunsch.

 

Johannes Sporkmann hat uns auch noch ein paar interessante Fakten über drei sehr beliebte Frühlingsboten verraten.

Eine Blume mit langer Geschichte

An ihnen kommt im Frühling niemand vorbei – den Tulpen. „Die Tulpen sind ganz klassische Osterblüher und die absolut beliebteste Blume im Frühjahr“, erzählt Sporkmann. Sie beginnen zu blühen, sobald es draußen warm wird und stehen damit sinnbildlich für den Wiederanfang und somit auch für das Osterfest. Alleine in seiner Gärtnerei züchtet und verkauft er jährlich rund 400.000 von ihnen.

Dabei haben sie eine lange Geschichte und auch schon für einigen Trubel gesorgt. In der Türkei wurden sie erstmals um 1.000 nach Christus angebaut und sind dann im 16. Jahrhundert als Schmuggelware in die Niederlande gelangt. Dort gewannen sie derart an Beliebtheit, dass sie die erste Finanzkrise der Geschichte auslösten – die Tulpenmanie. „In dieser Zeit waren Tulpenzwiebeln so begehrt, dass sie sogar zum Spekulationsobjekt wurden und manch einen in den Ruin getrieben haben“, berichtet Johannes Sporkmann. Diese Zeit ist heute vorbei, doch die Liebe zu Tulpen nicht nur in den Niederlanden immer noch ungebrochen.

Osterglocken bleiben lieber alleine

Schaut man sich derzeit um, sieht man sie überall. Am Wegesrand, in den Gärten, am Mittelstreifen der Fahrbahn – die Rede ist von der Osterglocke. Die Blume, die den Osterbegriff direkt im Namen trägt, darf als Frühlingsbotin natürlich nicht fehlen. „Die Osterglocke scheint endlos und überall zu blühen. Das liegt daran, dass ihr auch unschöne Bedingungen nicht viel ausmachen, auch Minusgrade nicht, denn sie enthält eine Art eigenes Frostschutzmittel. Deshalb verfrieren sie nicht und schaffen es auch bei Frost noch aus der Erde“, weiß Gärtnermeister Sporkmann. Dieses „Frostschutzmittel“, eine Art Schleim, ist aber auch der Grund, weshalb Osterglocken meist im Topf verkauft werden sich nicht gut für einen Blumenstrauß eignen. „Der Schleim ist giftig für andere Schnittblumen und lässt sie eingehen, wenn sie gemeinsam in der Vase stehen.“

Blumige Dreifaltigkeit

Das Stiefmütterchen hat nicht den besten Ruf:  Oft wird sie als Friedhofs- oder „Oma-Blume“ bezeichnet. Doch damit tut man ihr Unrecht, denn sie ist ein wahrer Frühlingsbote mit christlicher Bedeutung. Aufgrund ihrer drei großen Blütenblätter wird es oft mit der Dreifaltigkeit Gottes, also dem Auftreten als Vater, Sohn und Heiliger Geist, in Zusammenhang gebracht. „Zudem blühen Stiefmütterchen nicht nur in sehr vielen unterschiedlichen Farben, sondern können auch drei Farben gleichzeitig haben. Das ist selten“, verdeutlicht Sporkmann.

Osterbeileger 2023

Dieser Beitrag ist im Osterbeileger 2023 erschienen.

Der Osterbeileger 2023 steht unter dem Thema Hoffnung. Enthalten sind unter anderem Interviews zu Hoffnung mit TV-Moderator Stefan Gödde und Christian Städter.

Sie haben Interesse? Dann finden Sie den Osterbeileger hier.

© PopTika / Shutterstock.com
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Ein Beitrag von:
© Besim Mazhiqi
Redakteurin

Lena Jordan

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