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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Fürchtet Euch nicht vor den Gläubigen!

Betstunde des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn formuliert Wünsche für die Zukunft der Kirche

Mehr als 300 Gläubige waren der Einladung des Diözesankomitees zu dessen diesjähriger Libori-Betstunde in den Hohen Dom gefolgt, darunter sehr viele Frauen, die zum „Tag der Frauen“ in der Liboriwoche nach Paderborn gekommen waren. Die Andacht zur Zukunft der Kirche nahm die Themen der aktuellen Reformprozesse in der katholischen Kirche auf und stand unter dem Leitwort „Stell Dich auf Deine Füße, ich will mit Dir reden“ aus dem Buch Ezechiel im Alten Testament. Die Anwesenden beteten für den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland, für die Bistumsentwicklung „Perspektive 2030+“ und den weltweiten synodalen Prozess. Dabei wurde deutlich, dass alle Reformprozesse zusammengedacht werden müssen und sich gegenseitig befruchten.

Hoffnungen für eine zukunftsfähige Kirche

Während der Andacht erläuterte die Vorsitzende des Diözesankomitees, Nadine Mersch, ihre Sicht auf den Bibeltext: „Meine Kirche ist eine, die Menschen auf ihre eigenen Füße stellt, sie ermutigt, ihren eigenen Wegen zu vertrauen und sich in den gemeinsamen Dialog zu stellen.“ Mit einer weiteren Bibelstelle aus dem Matthäusevangelium verstärkte sie die Ermutigung, die aus der Frohen Botschaft hervor geht. „Fürchtet Euch nicht, möchte ich rufen – auch nach Rom -, vor den Gläubigen, die in wahrhaftem Diskurs neue und vielfältige Wege in der einen Weltkirche beschreiten wollen“, untermauerte Mersch ihre Hoffnungen auf wichtige Entwicklungen. Anschließend formulierten alle Teilnehmenden der Betstunde ihre Hoffnungen für eine zukunftsfähige Kirche, indem sie Fußspuren mit ihren Wünschen beschrifteten. Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit und mehr Partizipation von Laien sowie nach konsequenter Aufarbeitung sexualisierter Gewalt waren dort zu lesen. Formuliert wurde auch der Wunsch, gemeinsam aus der Kraft des Evangeliums wieder zu einer glaubwürdigen Kirche zu werden, die das Leben verkündet. Andere äußerten die Hoffnung, dass die Kirche und der Glaube an Gott auch für diejenigen erfahrbar werden, die die Kirche nicht mehr als existenzrelevant wahrnehmen.

Aufeinander Hören und Weitergehen

Diese beschrifteten Fußspuren übergaben die Vorsitzenden des Diözesankomitees, Nadine Mersch und Jan Hilkenbach, an Annegret Meyer vom Leitungsteam der Bistumsentwicklung. Jan Hilkenbach unterstrich dabei, dass durch die Betstunde erneut deutlich geworden ist, dass die Reformprozesse notwendig sind und konkrete Veränderungen bewirken müssen. „Das gemeinsame Gebet und der Austausch schärfen den Blick auf die eigenen Wünsche und Hoffnungen für die Kirche. Sie sind die Grundlage für die wichtigen anstehenden Weiterentwicklungen und Reformen“, betonte Hilkenbach.

Annegret Meyer nahm die Wünsche und Hoffnungen für die Kirche entgegen und versprach, diese in die weiteren Planungs- und Veränderungsschritte der Bistumsentwicklung einzubeziehen. Sie bedankte sich bei allen Teilnehmenden für dieses Feedback zur Perspektive 2030+ und bewertete die Wünsche der Gottesdienstbesuchenden als Rückenwind für den Diözesanen Weg. „Nur auf diese Weise ist ein gemeinsames Vorangehen, aufeinander Hören und Weitergehen möglich.“ Alle drei versicherten sich, die notwendigen Reformprozesse weiterhin gemeinsam mutig und konstruktiv zu gestalten.

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