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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Gottes Liebe verleiht Kindern Flügel

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz feiert mit fast 2.500 Menschen die 15. Kinderwallfahrt auf dem Paderborner Schützenplatz

Unter dem Motto „Stark in Beziehung“ trafen sich bei strahlendem Sonnenschein fast 2.500 Menschen – Kommunionkinder und ihre Familien – zur 15. Kinderwallfahrt des Erzbistums Paderborn auf dem Schützenplatz. Eine Open-Air-Messe mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz war der Auftakt für den Tag, der anschließend bei über 22 Aktionen mit viel Spiel und Spaß weiterging. „Wir leben in Beziehungen. Traut euch, in Gemeinschaft und Beziehung zu gehen“, ermutigte der Paderborner Erzbischof in seinem Predigtgespräch, das er auf den Altarstufen sitzend mit zwölf Kindern führte.

Er sollte die Erwartung nicht enttäuschen. „Ihr habt in eurer Kommunion die Gemeinschaft mit Jesus gefeiert“, sagte er in seiner Begrüßung. „Deshalb beginnen wir den heutigen Tag mit dem Gottesdienst.“ Jesus sei überall dort, „wo wir einander achten und respektieren.“ Zu Beginn des Gottesdienstes bat der neue Paderborner Erzbischof um einen Moment der Stille, um an Jesus zu denken. „Mucksmäuschenstill und damit sehr beeindruckend“ habe er das erlebt, so Erzbischof Dr. Bentz im Nachhinein.

Gott und Jesus tun gut

Für seine Predigt nahm er auf den Stufen zur Altar-Bühne Platz, auf die er Kinder zu einem Gespräch neben sich bat – dass es zwölf waren, mag ein Zufall gewesen sein. „Wir alle haben Freunde, das tut uns gut“, sagte der Paderborner Erzbischof. Auch Familie, Sport- und Klassenkameraden und sogar „Lehrer irgendwie“ würden guttun, meinten die Kinder. Mit einem Schmunzeln bemerkte Erzbischof Dr. Bentz: „Uns tun Menschen gut, die uns Mut machen, uns aber auch etwas zutrauen.“ Keine und keiner lebe allein.

Auch Jesus und Gott würden guttun, hatte eines der Kinder schon sehr früh angemerkt. „Wir erfahren Jesus in unserer großen Gemeinschaft. Wir können mit Jesus sprechen und ihm immer sagen, wie es uns geht. Wie ist das?“, fragte Erzbischof Dr. Bentz. Die Antwort der Kinder war klar: „Das fühlt sich gut an!“ Auch Jesus hatte in seinen Jüngern Freunde. Nach seinem Tod seien diese „am Boden zerstört“ gewesen, so ein Mädchen. Aber Jesus sei nach seiner Auferstehung den Jüngern begegnet und habe die wunderbare Zusage getroffen, bis ans Ende aller Tage bei ihnen zu sein als ihr Freund, erklärte der Paderborner Erzbischof.

„Es braucht Mut, um heute zu sagen: ‚Jesus ist für mein Leben wichtig‘“, bemerkte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. „Ich möchte allen Eltern danken, dass sie helfen, die Tragfähigkeit von Gott in Jesus weiterzugeben. Und ich möchte dazu auffordern, dies auch weiterhin zu tun.“

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Indra Wanke, die die achtköpfige Vorbereitungsgruppe der Kinderwallfahrt leitet, hatte die Wallfahrtsgemeinde begrüßt: „Wir freuen uns, dass ihr aus unserem großen Erzbistum angereist seid. Das tolle Wetter ist ein besonderes Geschenk.“ Markus Heßbrügge aus Paderborn und seine Band gestalteten den Open-Air-Gottesdienst als fröhliche, aber auch bewegende Feier. Traditionell waren Messdienerinnen und Messdiener aus einer Gemeinde des Erzbistums im Einsatz, diesmal aus Neheim.

Hilfe für Kinder in Indien

Christian Maier, missio-Referent des Erzbistums Paderborn, führte als Moderator durch die Wallfahrt und begrüßte Stefan Rueben vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und Jan Hilkenbach, BDKJ-Diözesanvorsitzender. Sie hatten das Sternsingermobil auf dem Schützenplatz geparkt und erläuterten das Projekt, für das die Kinder in der Kollekte spenden und anderen Kindern helfen konnten: Im indischen Bundesstaat Assam müssen viele Kinder ihren Eltern beim Teepflücken helfen. „Das ist gefährlich für ihre Gesundheit“, erklärte Stefan Rueben. „Unser Projektpartner vor Ort hilft, dass Kinder stattdessen zur Schule gehen können und Alternativen zum Teepflücken haben“. Jan Hilkenbach machte darauf aufmerksam, dass am 28. Dezember 2024 in Paderborn bundesweit die Sternsinger-Aktion eröffnet wird. „Wer von euch, auch von den Erwachsenen, war oder ist Sternsinger?“, fragte Hilkenbach. Viele Hände gingen nach oben – auch ein Moment, in dem starke Gemeinschaft sichtbar wurde.

Starke Kunst-Gemeinschaftsaktion

Im Gottesdienst wurde der Grundstein für eine Kunstaktion mit Mika Springwald gelegt, die das Motto der Wallfahrt umsetzte: Der Street-Art-Künstler arbeitet für den Caritasverband des Bistums Osnabrück. Aus einzelnen Holztäfelchen entstand über den ganzen Tag ein großes Mosaik. Die Kinder besprühten, bemalten oder bedruckten die Vorderseite der Tafeln mit Symbolen, Wörtern oder eigenen Bildern. Nach Vollendung des persönlichen Beitrags zum Gemeinschaftswerk, wurde jede Tafel mit dem Logo der Kinderwallfahrt gestempelt – ein „Stark in Beziehung“ entstandenes Kunstwerk. Auch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz beteiligte sich mit der Sprühflasche. Am Ende des Tages konnte jedes Kind eine Tafel als Erinnerung mitnehmen, um sich an den Tag und die Gemeinschaft zu erinnern.

An die Kinderwallfahrt, zu der sie selbst schon als Kommunionkind gefahren ist, erinnert sich auch Stefanie Jaklitsch aus Schwerte. Heute ist sie 37 Jahre alt und ist mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern sowie mit ihren Eltern und ihrem Bruder da. „Damals gab es schon viele Aktionen, das weiß ich noch ungefähr“, lächelt die junge Frau. Auch heute ist sie begeistert: „Man hat hier wirklich schöne Begegnungen in einer tollen Atmosphäre. Die Aktionen für die Kinder sind super. Und man kann unter freiem Himmel beten und singen.“ Ihre älteste Tochter, die Kommunionkind ist, hatte sofort die Hüpfburg geentert. Basteln steht auch noch auf der Wunschliste. Und auch ihre kleine Schwester hat ein kühnes Ziel: „Bogenschießen!“

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Jede Kinderwallfahrt garantiert neben dem gemeinsamen Gottesdienst auch jede Menge Spiel und Spaß. Auf der Hauptbühne gaben sich Künstler nach dem Gottesdienst die Klinke in die Hand: Zunächst heizte die Rockband „KrAWAllo“ ein, gefolgt vom zauberhaften Alf, dem Gaukler und dem immer wieder überraschenden Improtheater „Emscherblut“.

Ab 15 Uhr gehörte die Bühne Johnny Lamprecht: Sein Trommelzauber verwandelte den Schützenplatz in einen einzigen rhythmischen Klangteppich. Im Hansesaal probierten sich die Mädchen und Jungen mit dem Greenscreen. Malen, Tattoos, Schminken, Jonglieren und Becherstapeln begeisterten im Kreativ- und Aktionszelt, in einer Bildhauer-Werkstatt testen die Kinder ihr handwerkliches und künstlerisches Geschick.

Die großen Freiflächen des Schützenhofs wurden eifrig zum Picknicken genutzt. Gleichzeitig wurden die Kinder hier zu Bambus-Architekten, trafen beim Bogenschießen ins Schwarze, wurden im Mitmachzirkus San Pedro Piccolino zu Artisten, spielten oder kletterten auf ganz vielen Großspielgeräten und im Tiefseilgarten – auch das alles in starker Gemeinschaft.

Stärkende Erfahrungen ermöglichen

Auch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hatte nach der Heiligen Messe keineswegs frei: Er mischte sich unter die Wallfahrerinnen und Wallfahrer, sprach mit Kindern und Erwachsenen und durfte erwartungsgemäß viele Autogramme und Selfies machen. Nach dem Gottesdienst und ersten Autogrammen und Gesprächen hatte er sich zum Mittagsimbiss zu drei Familien aus Schwerte gesellt und mit ihnen gegessen. Wie war es, mit dem Erzbischof eine Manta-Platte zu essen? „Total unkompliziert, locker und ganz normal“, beschrieben die Erwachsenen und Kinder ihre Begegnung.

Um 16 Uhr feiert der neue Paderborner Erzbischof zum Abschluss seiner ersten Kinderwallfahrt eine Andacht mit den Kindern und ihren Familien, bevor diese mit vielen bunten Eindrücken den Heimweg antreten. Dabei betraten auch die Kommunionkinder aus dem Pastoralen Raum Lübbecker Land die Bühne und begeisterten mit einem Lied, das ihnen in ihrer Kommunionvorbereitung lieb geworden war.

Welche Zwischenbilanz zog der neue Erzbischof zu seiner Kinderwallfahrts-Premiere? „Ich bin erst einmal völlig beeindruckt, dass wir ein solches Format im Erzbistum haben, noch dazu in diesem tollen Ambiente des Schützenhofs. Ich habe heute viel Freude, aber auch Stille und Tiefgang erlebt. Wichtig war mir der Appell an die Eltern: Geben Sie Ihren Kindern die Möglichkeit, stärkende Erfahrungen zu machen.“

Themenmonat „Stark in Beziehungen“

Das Kinderwallfahrts-Motto „Stark in Beziehungen“ steht im Kontext eines gleichnamigen Themenmonats. Damit machen die Fachkonferenzen der Paar-, Ehe- und Familienpastoral im Erzbistum Paderborn im Juni 2024 auf die vielfältigen Angebote für Paare, Eheleute und Familien im Erzbistum aufmerksam.

Ein Video zeigt, wie bunt die Kinderwallfahrt auch 2024 wieder war – bei bestem Wetter und vielen Kindern, die eine starke Gemeinschaft fühlten.

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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