In der an Libori 2022 gestarteten 1000-Gute-Gründe-Initiative des Erzbistums Paderborn lautet der Grund 240: „Jesus würde Fahrrad fahren.“ Das ist ein Hingucker und genau so muss es sein. Damit die Initiative funktioniert, muss sie auffallen. Aber mit einem lockeren Spruchauf einem Plakat ist es nicht getan. Eine Botschaft wirkt erst so richtig durch ihren Gehalt.
Inhaltlich kann Grund 240 ebenfalls überzeugen. Natürlich geht es dabei um Schöpfungsverantwortung, um einen achtsamen und nachhaltigen Umgang mit der Natur. Auch sonst ist die Aussage stimmig, bis hin zur Zahl 240, die auf die Länge des Ruhrtalradwegs in Kilometern anspielt. Wie aber darf man sich den Fahrrad fahrenden Jesus vorstellen? Führt er im Gelben Trikot das Feld seiner Jünger an? Fährt er gemächlich ein Hollandrad? Oder hat er im Repair Café eigenhändig mit Gebrauchtteilen ein Fundrad wieder flottgemacht? Würde er heute gar auf einem Drahtesel anstatt auf einer Eselin in Jerusalem einziehen – oder gehört sich so ein Gedanke nicht?
Etappenziel am Ruhrtalradweg
„Wie auch immer man sich Jesus auf dem Fahrrad vorstellt, an unserer Fahrradkirche St. Josef hätte er sich bestimmt gefreut“, sagt Mona Schomers. Als Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Unna-Fröndenberg-Holzwickede ist sie für die Fahrradkirche in Fröndenberg zuständig und kümmert sich dabei vor allem um das Organisatorische. Die Arbeit vor Ort übernimmt ein Team ehrenamtlich engagierter Christinnen und Christen.
Es gibt in und um St. Josef vieles zu tun. Doch die Bereitschaft, sich einzubringen, ist mindestens so groß wie die Aufgaben. Dies liegt daran, dass das neue Angebot von vielen Menschen angenommen wird. Seit dem Start der Fahrradkirche im vergangenen Jahr hat sie sich zu einem Hotspot am Ruhrtalradweg entwickelt. Ständig herrscht Betrieb, zu allen Uhr- und Jahreszeiten und bei jeder Witterung steuern Menschen per Rad die Kirche an. Für die meisten ist sie ein Zwischenstopp auf der Vier-Sterne-Qualitätsradroute von der Quelle am Ruhrkopf bei Winterberg bis zur Mündung in Duisburg. Manche brechen sogar eigens zur Radtour auf, um St. Josef zu besuchen.