In dieser Analogie spricht Gott auch zum Propheten Jesaja. Um die Tiefe seiner Liebe zum Volk Israel zu bekunden, vergleicht er sich mit einer Mutter. Die natürliche, veranlagte Liebe zwischen Eltern und Kind ist wohl eine der mystischsten Erfahrungen, die wir in zwischenmenschlichen Beziehungen machen können. Fragt man frischgebackene Eltern, bezeugen sie oftmals, dass die Geburt ihres Kindes ihr Herz geweitet hat, ihnen eine Dimension von selbstloser Liebe gezeigt hat, die sie vorher nicht kannten.
Du bist mein geliebtes Kind!
Aber Gott geht noch einen Schritt weiter. Er macht uns in Jesaja 49,14-16 klar: Dort wo die menschliche Liebe endet, fehlerhaft ist, da gehe ich weiter. Wo Menschen fehlen, bringe ich Gerechtigkeit. Wo Menschen sich dem Bösen zuwenden, bleibe ich gut. Wo Menschen untreu werden, bleibe ich treu. Wenn du nicht weißt, wer du bist oder wo du hingehörst, sage ich dir zu: Du bist mein geliebtes Kind. Dich habe ich gewollt. Dich habe ich schon immer gekannt.
Amelie Beierle