„Der Dom ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt Paderborn“, betonte Dompropst Monsignore Joachim Göbel. „Die Krypta hat in unserer Bischofskirche eine besonders ehren- und wertvolle Aufgabe, denn sie birgt die Reliquien des heiligen Liborius als Patron von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn.“ Es sei dem Paderborner Metropolitankapitel als Bauherrn der Umgestaltung daher wichtig gewesen, „diese Herzkammer unseres Erzbistums“ mit einem „zeitgemäßen, aber auch würdevollen Konzept“ zu gestalten, da sie vielen Menschen am Herzen liege, erklärte Dompropst Msgr. Göbel.
Am Anfang der Planungen habe der Wunsch nach einem barrierefreien Zugang der Krypta gestanden, dabei sei deutlich geworden, dass der sakrale Raum als vielfach genutzter Ort – hier werden an Werktagen täglich drei Gottesdienste gefeiert, hier wird der Bistumsheilige verehrt und wird gebeichtet – einer dringenden Sanierung bedurfte, erklärte der Dompropst. Im Frühjahr 2020 hatte das Paderborner Metropolitankapitel eine Mehrfachbeauftragung für das Umgestaltungskonzept ausgeschrieben. Im wettbewerblichen Dialog konnten sich schließlich die Brückner & Brückner Architekten durchsetzen.
Liborius im Zentrum
Das architektonisch-künstlerische Konzept, das Brückner & Brückner Hand in Hand mit dem Oberpfälzer Bildhauer Helmut Langhammer geschaffen haben, stellt die Reliquien des Bistumspatrons konsequent ins Zentrum. Die Krypta ist weiter aus den beiden Seitenschiffen über Treppen mit Geländern erreichbar, zusätzlich gibt es auch einen Plattformlift. Wer die Krypta betritt, wird von einer neuen Skulptur des heiligen Liborius empfangen. Geschaffen hat sie der Bildhauer Stephan Balkenhol, gearbeitet aus einem einzigen Baumstamm. Sie präsentiert sich in schlichter Alltagskleidung mit den typischen Libori-Attributen, einem aufgeschlagenen Buch mit drei Steinen. Begleitet wird sie von einem bunten Pfau, dem Symboltier des Patrons des Erzbistums, der Stadt und des Domes – der Sage zufolge flog ein Pfau der Prozession voran, mit der die Reliquien des Heiligen von Le Mans nach Paderborn überführt wurden. „Die Figur ist zeitgemäß, aber sie passt in den Raum“, machte Dompropst Msgr. Göbel deutlich. Sie biete eine hohe Identifikation für jeden einzelnen Menschen: „Die Figur lässt jede und jeden denken: ‚Hier könnte auch ich stehen.‘“