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Erzbistum Paderborn
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© Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn

Herzkammer des Erzbistums Paderborn mit neuem Gesicht

Pressekonferenz mit Dompropst und Architekten zum Abschluss der Umgestaltung der Krypta im Hohen Dom zu Paderborn

Drei Jahre wurde geplant und gebaut, jetzt zeigt die umgestaltete Krypta im Paderborner Dom ihr neues Gesicht: Am Donnerstag, 13. Juli 2023, wurde das anspruchsvolle Projekt in einer Pressekonferenz vorgestellt, bevor am kommenden Sonntag, 16. Juli 2023, Weihbischof Matthias König um 15 Uhr den neuen Altar in der Krypta weihen wird. Zum Abschluss der architektonischen und künstlerischen Umgestaltung der Dom-Krypta informierten Dompropst Monsignore Joachim Göbel sowie die Architekten Peter Brückner und Stephan Gräbner vom verantwortlichen Architekturbüro Brückner & Brückner (Tirschenreuth/Würzburg) über die neue Krypta. Bei einer Ortsbegehung nutzen die anwesenden Journalisten die Chance, sich ein Bild von dem neu gestalteten sakralen Ort zu machen.

„Der Dom ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt Paderborn“, betonte Dompropst Monsignore Joachim Göbel. „Die Krypta hat in unserer Bischofskirche eine besonders ehren- und wertvolle Aufgabe, denn sie birgt die Reliquien des heiligen Liborius als Patron von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn.“ Es sei dem Paderborner Metropolitankapitel als Bauherrn der Umgestaltung daher wichtig gewesen, „diese Herzkammer unseres Erzbistums“ mit einem „zeitgemäßen, aber auch würdevollen Konzept“ zu gestalten, da sie vielen Menschen am Herzen liege, erklärte Dompropst Msgr. Göbel.

 

Am Anfang der Planungen habe der Wunsch nach einem barrierefreien Zugang der Krypta gestanden, dabei sei deutlich geworden, dass der sakrale Raum als vielfach genutzter Ort – hier werden an Werktagen täglich drei Gottesdienste gefeiert, hier wird der Bistumsheilige verehrt und wird gebeichtet – einer dringenden Sanierung bedurfte, erklärte der Dompropst. Im Frühjahr 2020 hatte das Paderborner Metropolitankapitel eine Mehrfachbeauftragung für das Umgestaltungskonzept ausgeschrieben. Im wettbewerblichen Dialog konnten sich schließlich die Brückner & Brückner Architekten durchsetzen.

 

Liborius im Zentrum

Das architektonisch-künstlerische Konzept, das Brückner & Brückner Hand in Hand mit dem Oberpfälzer Bildhauer Helmut Langhammer geschaffen haben, stellt die Reliquien des Bistumspatrons konsequent ins Zentrum. Die Krypta ist weiter aus den beiden Seitenschiffen über Treppen mit Geländern erreichbar, zusätzlich gibt es auch einen Plattformlift. Wer die Krypta betritt, wird von einer neuen Skulptur des heiligen Liborius empfangen. Geschaffen hat sie der Bildhauer Stephan Balkenhol, gearbeitet aus einem einzigen Baumstamm. Sie präsentiert sich in schlichter Alltagskleidung mit den typischen Libori-Attributen, einem aufgeschlagenen Buch mit drei Steinen. Begleitet wird sie von einem bunten Pfau, dem Symboltier des Patrons des Erzbistums, der Stadt und des Domes – der Sage zufolge flog ein Pfau der Prozession voran, mit der die Reliquien des Heiligen von Le Mans nach Paderborn überführt wurden. „Die Figur ist zeitgemäß, aber sie passt in den Raum“, machte Dompropst Msgr. Göbel deutlich. Sie biete eine hohe Identifikation für jeden einzelnen Menschen: „Die Figur lässt jede und jeden denken: ‚Hier könnte auch ich stehen.‘“

Rechts zeigt die Skulptur den Weg zum Altar mit den Liborius-Reliquien, links geht es von der Skulptur aus zur Bischofsgruft. Hier steht ab sofort eine Tafel, die auf das Fehlverhalten der beiden früheren Paderborner Erzbischöfe Lorenz Kardinal Jaeger und Johannes Joachim Kardinal Degenhardt beim Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Paderborn hinweist.

 

An den Wänden sind als Fresken Informationen über den heiligen Liborius und die Baugeschichte des Domes verewigt. Die Historie greift auch der neue steinerne Boden auf: An ihm ist die Baugeschichte der Paderborner Bischofskirche und seiner Vorgängerbauten abzulesen. Seitlich sind der Plattformlift und das Orgelwerk untergebracht, ebenso hat der hölzerne Spieltisch der Orgel seinen Platz in der Krypta gefunden.

 

Zeitgemäß und historisch zugleich

Wer die perspektivischen Gitter von den Seitenkapellen des Domes kennt und schätzt, wird sich über eine Interpretation aus Baubronze auch in der Krypta freuen – das ästhetisch gestaltete Gitter trennt den Kirchenraum vom Eingangsbereich der Krypta mit der Liborius-Statue. „Das Gitter schafft so Diskretion, verstellt aber nicht die Weite der Krypta. So bleibt diese als gestalterische Einheit erhalten“, erklärte Architekt Peter Brückner. Die historischen Fensteröffnungen hinter dem Altar haben eine neue Membran aus Onyxsteinen erhalten. „Das Wesen einer Krypta ist, dass sie unter die Erde führt“, beschrieb Architekt Peter Brückner. „Im Paderborner Dom hat die Krypta aber dennoch im Altarbereich Fenster. Diese haben wir mit einer neuen Filterschicht versehen, durch die der Lichteinfall die übrigen Elemente in ihrer Helligkeit und Materialität betont. So entsteht eine Atmosphäre der Ruhe.“

Die Prinzipalien stammen von Helmut Langhammer: Der neue Altar und der neue Ambo stehen im Zentrum des Gottesdienstraumes. Der Altartisch ist schlicht, quadratisch und aus Kalkstein. In den Altarstipes wurde ein Innengehäuse aus Tombak in Form eines Kreuzes eingelassen. Durch Öffnungen auf vier Seiten blickt man auf den beleuchteten Ebenholzschrein, in dem die Reliquien des heiligen Liborius ruhen. Der Ambo ist säulenförmig und steinern und hat ein Tombakpult. Die Sedilien und die Kredenz sind in Eichenholz gearbeitet.

 

Direkt ins Auge fallen die fehlenden Bänke: An ihrer Stelle ermöglicht leichtes, hölzernes Gestühl den Betenden, ihren Platz in dem neu gestalteten Sakralraum zu finden. Dompropst Msgr. Joachim Göbel ist überzeugt: „Die Krypta erstrahlt in ganz neuem Licht und bewahrt dennoch ihren historischen Charakter. Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern, dass dieser besondere Ort weiterhin eine Inspiration und eine Erfahrung für lebendigen Glauben wird.“ Architekt Peter Brückner dankte besonders auch Diözesanbaumeisterin Carmen Matery-Meding und ihren beiden Mitarbeitenden Architektin Stefanie Kroll und Architekt Karsten Stahl aus dem Bereich Bauen des Erzbischöflichen Generalvikariats für die „wunderbar dialogische Zusammenarbeit.“ Trotz der Corona-Pandemie sei es gelungen, die Zeitschiene mit vielen unterschiedlichen, vor allem auch heimischen Firmen in hervorragender Kooperation einzuhalten, lobte Brückner.

 

In einer Präsentation zeigte Architekt Peter Brückner während der Pressekonferenz Bestand, Planung und Baustelle der Krypta in Bildern.

 

Eine Projektbeschreibung der Brückner & Brückner Architekten stellt die Umgestaltung der Krypta detailliert dar.

Altarweihe

Am Sonntag, 16. Juli 2023, wird Weihbischof Matthias König in einem feierlichen Pontifikalamt den neuen Altar in der Krypta weihen. Zudem segnet er auch die neue Orgel und den Ambo. Im Rahmen der Altarweihe werden die Reliquien des heiligen Liborius unter dem neuen Altar beigesetzt.

 

Die Feier wird per Live-Stream übertragen.

Zu Besuch beim Schöpfer der Liborius-Skulptur

Bildhauer Stephan  Balkenhol hat die neue Liborius-Skulptur in der umgestalteten Krypta des Paderborner Domes geschaffen – das Video macht Motivationen zur Entstehung des  Werkes anschaulich und lässt den Künstler zu Wort kommen.

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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