Menschen in der Ukraine helfen, deren Häuser durch Beschuss oder Besetzung russischer Truppen beschädigt wurden – das ist das Anliegen, bei dessen Umsetzung der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn die ukrainische Caritas-Spes unterstützt.
Hilfen erhalten Familien oder alleinerziehende Mütter wie etwa Natalia K. in Selets (Gebiet Zhytomyr), deren Mann bei einem Mörserangriff ums Leben kam. Durch die Druckwelle einer Explosion sowie durch den Beschuss von Handfeuerwaffen gingen die Fenster des Hauses zu Bruch. Durch den Einbau von neuen Fenstern konnte das kleine Haus wieder winterfest gemacht werden.
Das Wiederaufbauprogramm der Caritas-Spes, das bereits in seine dritte Phase geht, unterstützt vor allem Menschen, deren Häuser während der Besetzung und der brutalen Kämpfe in den Dörfern nördlich der Hauptstadt Kiew zwar in Mitleidenschaft gezogen, aber nicht zerstört wurden. Da die Häuser noch bewohnbar sind, erhalten deren Eigentümer keine staatlichen Hilfen zum Wiederaufbau oder zur vorübergehenden Unterbringung andernorts.
Mit Problemen und Sorgen nicht allein gelassen werden
Rund 93.000 Euro wurden bisher für die Reparaturen seitens des Diözesan-Caritasverbandes in der zweiten Jahreshälfte zunächst zur Verfügung gestellt. „Wir schätzen Ihre Solidarität und Ihre Unterstützung sehr“, schreiben Projektleiterin Olena Noha und Pater Vyacheslav Grynevych, Generalsekretär von Caritas-Spes, an Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig. „Sie geben uns das starke Gefühl, dass wir mit unseren Problemen und Sorgen nicht allein gelassen werden.“
Unterstützt wurden auch Familien zum Beispiel in Sloboda (Gebiet Tschernihiv), das 21 Tage von russischen Truppen besetzt war. Etwa Mykhailo und Olena T., die ihr sechsjähriges Enkelkind großziehen, weil dessen Mutter an Multipler Sklerose erkrankt ist. Ihr Haus wurde von russischen Soldaten geplündert, alle Haushaltsgeräte, Möbel, Teppiche und Lebensmittel mitgenommen. Das Haus, das durch Minenexplosionen und Panzerschüsse beschädigt wurde, ist nun repariert, der Ofen rechtzeitig vor dem Winter instandgesetzt und neue Fenster sowie eine neue Haustür wurden eingebaut.
Rund 220.000 Euro seit Kriegsbeginn
„Wir sind froh, dass die Caritas-Spes auf vielfältige Weise den Menschen in der Ukraine zur Seite steht“, erklärt Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig. „Dabei versuchen wir die Kolleginnen und Kollegen vor Ort so gut wie möglich zu unterstützen.“
Insgesamt stellte der Diözesan-Caritasverband Paderborn der Caritas-Spes in der Ukraine seit Kriegsbeginn rund 220.000 Euro zur Verfügung, mit denen die Verteilung von Lebensmitteln, Hygiene-Artikeln und Medikamenten an die vom Krieg betroffenen Menschen sowie die Reparatur von beschädigten Häusern finanziert werden konnten. Im Rahmen ihrer Hilfsmaßnahmen war die Caritas-Spes seit Beginn des Krieges nach eigener Zählung in mehr als 15.000 Ansiedlungen in 23 Regionen der Ukraine tätig.
Die finanziellen Mittel aus Paderborn stammen zum größten Teil aus zur Verfügung gestellten Geldern des Erzbistums Paderborn sowie zum Teil aus Spenden an den Diözesan-Caritasverband.