„Wir erleben heute mit der Installierung neuer Pfarrer des Erzbistums Paderborn in der Zeit der Vakanz und in unserer neuen Krypta eine zweifache Premiere“, unterstrich Prälat Dornseifer. Normalerweise ernennt der Ortsbischof neue Pfarrer. Seit der Emeritierung von Erzbischof Hans-Josef Becker am 1. Oktober 2022 und der damit verbundenen Vakanz des Paderborner Bischofsstuhls ist mehr als ein Jahr vergangen. Für diesen Fall sieht das Kirchenrecht Pfarrerernennungen auch durch den aktuellen Diözesanadministrator vor. Traditionell wird neuen Pfarrern einer Gemeinde im Erzbistum Paderborn am Grab des heiligen Liborius ihr Amt übertragen. Seit Juli dieses Jahres ruhen die Reliquien des Patrons von Erzbistum, Stadt und Dom Paderborn wieder in der neu gestalteten Krypta der Paderborner Bischofskirche.
Die Herausforderungen für einen Pfarrer als Verantwortlichen einer Kirchengemeinde seien heute komplex, machte Prälat Dornseifer in seiner Ansprache deutlich: „Die Pastoralen Räume sind groß, es gibt viele Anfragen an die Kirche.“ Ein Satz in der kürzlich veröffentlichten, „ernüchternden“ Kirchenmitgliedschaftsstudie lasse jedoch aufhorchen, gab der Ständige Vertreter des Paderborner Diözesanadministrators den vier Priestern mit auf den Weg: „An der Basis, da wo ihr mit euren Teams für Menschen da seid und zuhört, wird Kirche positiv wahrgenommen. An den Wendepunkten des Lebens, steht ein Fragen und Suchen, bei dem ihr Menschen begleitet.“ Diözesanadministrator Msgr. Dr. Michael Bredeck sei „dankbar, dass ihr euch in eurer Leitungsfunktion dieser Verantwortung stellt“. Auch der heilige Liborius habe im 4. Jahrhundert nicht in „einfachen Zeiten der Kirchengeschichte“ Verantwortung übernommen. „Vertraut deshalb auf die Fürsprache unseres Bistumspatrons auf Jesus Christus, der euch sendet“, ermutigte Prälat Thomas Dornseifer die vier Priester.