Als die Gruppe am Samstag gegen 15:30 Uhr von ihrem Pilgerweg zurück im Kibbuz am Toten Meer ist, klingeln alle Handys. „Man guckt auf WhatsApp und tagesschau.de und alles wirkt höchstgefährlich“, sagt Dr. Lewandowski. „Aber dort, wo wir waren, haben wir nur gemerkt, dass die palästinensischen Mitarbeitenden des Kibbuz nicht mehr da waren und die Israelis plötzlich mit kurzer Hose und Maschinengewehr rumliefen.“
Mit jeder „Geht es dir gut?“-Nachricht aus Deutschland steigt die Sorge. Dr. Lewandowski erzählt, wie einige Teilnehmende der Reise anfangen, Tränen in den Augen zu bekommen. Zu fragen: Können wir hierbleiben? Und: Wann kommen wir nach Hause?“
Der Guide der Gruppe, beauftragt vom Reiseveranstalter VIATOR-Reisen, versichert: Hier im Kibbuz ist die Gruppe sicher. Aber wie geht es weiter?
Die Ungewissheit ist für die Reisenden am schlimmsten
Am Sonntag sollen sich alle Deutschen, die gerade im Heiligen Land sind, online beim Auswärtigen Amt registrieren. Das funktioniert aufgrund von technischen Störungen nicht. Gleichzeitig ruft die Frau von Dr. Lewandowski an und fragt: „Wann kommst du nach Hause?“. Antwort: „Das kann ich nicht sagen.“ Diese Ungewissheit sei emotional am schlimmsten gewesen, erzählt Dr. Lewandowski.
Die Hilfe des Auswärtigen Amts lässt auf sich warten, doch seit Kriegsbeginn sucht die Leitung des Erzbistums Paderborn zusammen mit Reiseveranstalter VIATOR nach einer Lösung.
Bevor es eine Perspektive gibt, wechselt die Gruppe die Unterkunft. Es geht in ein sicheres Hotel mit Schutzraum im Keller in Jerusalem.
„Direkt beim Check-In wurden wir mit Sirenen-Alarm begrüßt“, erzählt Dr. Lewandowski. Die Gruppe geht in den Sicherheitsraum, wartet zehn Minuten und kann dann die Zimmer beziehen.