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Erzbistum Paderborn
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© Sebastian Duda / Shutterstock.com

Jacobs Weg zur Erstkommunion

Das Erstkommunion-Motto des Bonifatiuswerkes begleitete die Kinder durch ihre Vorbereitungszeit

Jacob öffnet seine Hände und streckt sie dem Priester entgegen. Mit seinem dunkelblauen Anzug mit hellblauer Krawatte steht er in der Kirche. Jacobs Haare sind mit Haargel zurecht gemacht und er schaut aufmerksam nach vorne. Gleich ist es so weit: Er empfängt zum ersten Mal die heilige Kommunion. So stellt sich der achtjährige Jacob Düsener seinen großen Tag vor, wenn er und etwa 70 weitere Kinder in der Gemeinde Ense bei Werl zur Erstkommunion gehen werden.

Heute, wenige Wochen vor dem großen Tag hat Jacob noch keinen Anzug an, sondern eine Jeans, einen grauen Pullover und eine Lederjacke. Statt Anzugschuhe trägt er Turnschuhe. In der Heilig Geist Kirche in Bilme sitzt er mit seiner Mutter in der zweiten Reihe. „Heute ist der letzte Vorbereitungsgottesdienst vor meiner Erstkommunion”, erklärt er. Danach folgen noch die Beichte und ein paar Gruppenstunden mit Gemeindereferentin Katrin Kokenkemper. Sie erzählt: „Die Kinder sind so interessiert, fragen viel und ihre Eltern begleiten sie auf ihrem Weg. Das passt auch einfach perfekt zum diesjährigen Erstkommunion-Motto vom Bonifatiuswerk!” Auf der selbst gestalteten Pinwand steht das Kommunion-Motto 2024: „Du gehst mit!“ Die Erzählung aus der Emmaus-Geschichte, in der der auferstandene Jesus zwei Jünger begleitet macht deutlich, dass Jesus in allen Lebensfragen dabei ist und dass Menschen in unserem Umfeld nötig sind, die uns unterstützen. So, wie Jacobs Mutter, Kerstin Düsener. Sie ist während der Vorbereitungszeit immer dabei und begleitet ihren Sohn auf dem Weg zu seiner ersten heiligen Kommunion, wie auch viele andere Eltern aus Bilme und Umgebung. „Ich kann mich selbst noch an meine Erstkommunion erinnern und weiß, wie viel es einem bedeutet. Deswegen ist es für mich selbstverständlich, meinen Sohn in dieser Zeit zu begleiten”, sagt Kerstin Düsener.

"Dir darf ich Vertrauen schenken"

Die Heilig-Geist-Kirche ist fast komplett gefüllt und es herrscht Getuschel unter den Kindern. Sie tauschen sich noch schnell über ihre Schulaufgaben aus und dann kommt Pastor Carsten Scheunemann herein – die Kinder wissen, jetzt geht der Gottesdienst los. Ruhe kehrt ein. Jacob beobachtet das Geschehen im Gottesdienst und obwohl er die Abläufe kennt, orientiert er sich an einem kleinen Ablaufplan, der vor ihm auf der Bank liegt. „So weiß ich ganz genau, wann ich was sagen muss und welches Gebet als nächstes kommt. Und wir haben in der Schule einmal pro Woche das Fach Seelsorge. Das gehört auch zur Vorbereitung auf die Erstkommunion dazu”, erklärt Jacob.  Sie reden über Gott und Jesus und darüber, was mit Jesus an Ostern geschehen ist. „Deswegen weiß ich auch, was alles im Gottesdienst geschieht”, sagt er. Besonders während des Glaubensbekenntnisses und der Wandlung ist es still in den Bänken. Jacobs Mutter ist vertieft in ihr Gebet und Jacob schaut ganz genau durch seine blaue Brille nach vorne zum Priester, um zu beobachten, was bei der Wandlung passiert. Anschließend beginnt die Kommunionausteilung und damit auch wieder das Getuschel in den Bänken. Manche Eltern gehen zur Kommunion und manche Eltern bleiben in den Bänken sitzen. Die Kinder wollen alle nach vorne und holen sich beim Priester ihren Segen ab – noch, denn in ein paar Wochen dürfen auch sie den Leib Christi empfangen. Jacob freut sich schon darauf, das erste Mal die heilige Kommunion zu empfangen. „Ich frage mich, wie das wohl schmeckt und wie es sich anfühlt, so eine heilige Hostie zu essen.” Außerdem will er während des Gottesdienstes noch wissen, warum manche Eltern stehen bleiben, nachdem sie die Kommunion empfangen haben. Seine Mutter antwortet, dass sich viele noch einmal bei Jesus bedanken, die Kommunion empfangen zu haben und damit ein Teil von ihm sein zu dürfen. Manchmal vergisst Jacob noch, seine Hände zu falten oder er macht das Kreuzzeichen zu früh. Andere Kinder sind auch noch unsicher und sprechen manche Gebete noch nicht mit. Immer wieder schauen sie dann zu ihren Eltern, die neben ihnen stehen, auf Katrin Kokenkemper oder auf Pastor Carsten Scheunemann, damit sie sich wieder orientieren können. Aber eine Sache, das Lied „Du gehst mit!“ passend zum Erstkommunion-Motto des Bonifatiuswerkes, das können die Kinder besser als ihre Eltern. Ohne auf das Liederblatt zu schauen, singen alle Kinder laut: „Dir darf ich Vertrauen schenken, du wirst meine Schritte lenken, lässt mich nie allein, willst mein Begleiter sein. Schritt für Schritt: Du gehst mit! Schritt für Schritt: Du gehst mit!“

Die Erstkommunionaktion des Bonifatiuswerkes

Bereits seit 1918 unterstützt das Bonifatiuswerk bundesweit die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden bei der Erstkommunionvorbereitung. Dazu entwickelt der Beirat Religionspädagogik des Hilfswerkes jährlich ein neues Jahresthema mit zahlreichen Begleitmaterialien für die Arbeit in der Katechese. Weit über 100.000 Familien feiern jedes Jahr die Erstkommunion ihrer Kinder. Dabei kommt immer über eine Million Euro zusammen, die die Kommunionkinder an Kinder- und Jugendprojekte des Bonifatiuswerkes spenden. In diesem Jahr gehen die Gaben zum Beispiel an das Kinder-Hospiz-Zentrum Leo in Berlin. Durch dieses Angebot können schwer- und schwerstkranke Kinder und ihre Familien würdevoll begleitet werden.

Kommunion erklärt: Bedeutung, Ursprung und Glückwünsche zur Erstkommunion

Die heilige Kommunion, auch Eucharistie genannt, ist eines der sieben Sakramente, die wir in der katholischen Kirche feiern. Die erste heilige Kommunion oder Erstkommunion bezeichnet im Leben eines Menschen dabei den erstmaligen Empfang dieses wichtigen Sakramentes durch eine gewandelte Hostie. Was aber bedeutet das und was steckt dahinter? Im Themenspecial geben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zur Kommunion.

© Ruben Becerra / Shutterstock.com
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Die Reportage schrieb Pia Wittek – Redaktion Bonifatiuswerk

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