„Auch kleinere Schritte machen nacheinander einen guten Teil des Weges aus“, erklärte der Paderborner Erzbischof. Darum spricht er sich auch dafür aus, neben dem Ringen um große Lösungen „am besten auch gleich bei sich persönlich“ mit dem aktiven Handeln zu beginnen und damit das eigene Umfeld in Bewegung zu bringen. „Wir sollten uns nicht unterfordern, dürfen uns aber auch nicht überfordern. Wir haben realistisch zu sein und sollten uns gegenseitig weiter ermutigen.“ Allein Gott könne es nicht richten. „Mit Gott haben wir Menschen uns handfest um das Wohl seiner Schöpfung zu kümmern. Darin sehe ich den uns von Gott gegebenen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren.“
Zusammenspiel der Generationen
Angst vor Machtlosigkeit gegenüber der großen Herausforderung habe er nicht. „Ich bin sicher, dass wir es schaffen können, wenn wir zusammenhalten und bereit sind, aufeinander Acht zu geben, auch und gerade dann, wenn das nötige Einsparungen und Entbehrungen mit sich bringen sollte“, sagte Erzbischof Becker. Er sei vor allem für ein „positives Zusammenspiel“ aller Generationen und ihrer Interessen. „Es ist doch gut und kann nur ein Gewinn sein, wenn wir diese aktivierende Ungeduld der jungen und die erfahrene Umsicht der älteren Generationen zusammenbringen.“ Wichtig bleibe dabei nur, ins gemeinsame Handeln zu kommen und gegenseitig fair zu bleiben.
Mit Blick auf das Erzbistum Paderborn zeigte sich Erzbischof Becker zuversichtlich, dass es sich weiter am gesamtgesellschaftlichen Bemühen beim Klimaschutz und hin zu mehr Nachhaltigkeit beteiligen und einbringen kann. „Wir haben schon manches unternommen, das für mich deutlich in die richtige Richtung geht.“ Zum Beispiel sei ein eigenes Klimaschutzkonzept erstellt, Klimaschutz als strategisches Ziel der Bistumsentwicklung verankert und als Zielmarke die Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2025 um 20 Prozent, bis 2050 um 80 Prozent gesetzt worden. Zudem sei eine eigene Stelle für Klimaschutzmanagement eingerichtet sowie im Rahmen einer gezielten Gebäude-Energieoffensive ein Energiecontrolling in den Kirchengemeinden implementiert worden. „Es ist viel passiert und auf den Weg gebracht worden. Am Ende des Weges sind wir aber noch lange nicht angekommen.“