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Erzbistum Paderborn
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Johannisfeuer: Vorboten göttlichen Lichts

In den Nächten vor dem 24. Juni werden vielerorts große Feuer entfacht. Was es mit dem alten Brauch auf sich hat.

Wer in diesen Tagen abends durchs Erzbistum Paderborn fährt, könnte meinen, die Menschen hier hätten Ostern verpasst. Vielerorts leuchten große Feuer in die Dunkelheit hinein. Doch der erste Eindruck täuscht. Es sind keine verspäteten Osterfeuer, sondern: Johannisfeuer.

Johannisfeuer was es damit auf sich hat

Johannes der Täufer ist einer der beliebtesten Heiligen des Christentums. Das sieht man im Erzbistum Paderborn zum Beispiel daran, wie viele Kirchen ihm geweiht sind. Ein weiteres Indiz ist, dass man bis heute den alten Brauch der Johannisfeuer pflegt. Die werden in den Nächten vor dem 24. Juni, dem Geburtstag des Heiligen, entzündet. Menschen versammeln sich um das Feuer, singen und feiern.

Die ersten Johannisfeuer gab es im 12. Jahrhundert. In den folgenden zweihundert Jahren verbreitete sich der Brauch über weite Teile Europas. Das christliche Fest löste damit die Sonnenwendfeuer ab, die vorchristlichen Ursprungs waren. Ein bisschen Aberglaube hielt sich aber noch darin: So sollten die Johannisfeuer Dämonen vertreiben. Und es sollte Glück bringen, über das bereits heruntergebrannte Feuer zu springen – vor allem mit dem oder der Liebsten an der Hand.

Warum Feuer?

Den Johannisfeuern mag der vorchristliche Brauch der Sonnenwendfeuer vorausgegangen sein, doch auch das christliche Fest selbst hat viel mit Feuer und Licht zu tun. Hier kommen doch noch die Osterfeuer ins Spiel. Denn die werden in der Osternacht entzündet, als Zeichen dafür, dass Jesus Christus – das Licht der Welt – mit seiner Auferstehung den Tod – die Dunkelheit – besiegt hat. Dass es ein ewiges Leben für alle gibt, die an ihn glauben.

Johannes der Täufer geht Jesus voraus. Er ruft die Menschen zur Umkehr auf und prophezeit ihnen das Kommen des Erlösers. Und so wie der heilige Johannes Jesus und sein heilbringendes Wirken ankündigt, so ist das Licht der Johannisfeuer Ankündigung für das Licht Jesu, das die Dunkelheit überwindet.

Was die Johannisfeuer nebenbei auch noch kundtun: Die ersten Johannisbeeren sind reif. Und die Spargelzeit ist vorbei.

Fingerzeig auf Jesus

In diesen Tagen gedenkt man in sehr vielen Kirchen im Erzbistum Paderborn eines bestimmten Heiligen: Johannes der Täufer ist hier nämlich der zweithäufigste Patron. Pfarrer Frank Schäffer aus Beverungen weiß wieso – und auch ob dieser Heilige heute noch aktuell ist.

Dieser Artikel erschien erstmals am 22. Juni 2023 und wurde aktualisiert.

Ein Beitrag von:
Redakteur

Cornelius Stiegemann

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