Die Geschichte dieses Kalenderblatts beginnt nicht im Mindener Dom St. Gorgonius und St. Petrus Apostel mit seinem beeindruckenden romanischen Westriegel und seinem gotischen Langhaus. Unsere Geschichte beginnt 350 Kilometer weiter im Osten in Berlin. Genauer: im Bode-Museum. Dort nämlich, hinter dem Haupteingang, der Großen Kuppel und der Kamecke-Halle, befindet sich im Saal 111 das Original der Goldenen Tafel. Am ursprünglichen Ort steht eine Nachbildung des Altaraufsatzes.
Die goldene Tafel
Aber wie kam es dazu, dass das Retabel von Minden nach Berlin kam? Roland Falkenhahn, Propst am Dom zu Minden, ist ein großer Geschichtenerzähler. Die Geschichte von der Goldenen Tafel erzählt er besonders gern. Und er beginnt sie mit einem Zitat: „Von den westfälischen Domen ist Münster der Mächtige, Paderborn der Prächtige und Minden der Andächtige.“ Natürlich ist diese Aussage getränkt mit Lokalpatriotismus, was den Wahrheitsgehalt aber nicht schmälert: Der Mindener Dom gehört zu den größten, schönsten, ältesten und baugeschichtlich interessantesten Kirchen Westfalens.