Karfreitag ereignet sich immer und überall und markiert eine menschliche Grunderfahrung. In den Gesprächen mit der Telefonseelsorge geht es nicht immer, aber immer wieder um intensive Erfahrungen mit Leid und Leiden. Etwa, wenn ein Familienvater anruft, der mit unklaren Symptomen ins Krankenhaus gekommen ist und dort die Diagnose erhält: inoperabler Hirntumor. In seiner Not weiß er nun nicht, wie, wann und ob er darüber mit seiner Frau reden soll. Oder es meldet sich online eine Studentin, deren Beziehung zerbrochen ist und die ihre zerstörten Träume und quälenden Gedanken sortieren will. Oder wir sprechen mit einer alten, pflegebedürftigen Dame, die sich in ihrem Altenheim einsam und gottverlassen fühlt. Ich könnte die Beispiele ungezählt fortsetzen.
Leiden, Tod und Auferstehung Jesu sind die bestimmenden Themen der drei österlichen Tage. Leiden, Tod und Auferstehung sind zugleich Erfahrungen, die in jedem menschlichen Leben vorkommen können. Michael Hillenkamp ist Diözesanbeauftragter für die Telefonseelsorge im Erzbistum Paderborn. Ihm begegnen diese Erfahrungen in seiner täglichen Arbeit. Im Theologischen Beitrag der aktuellen Ausgabe des erzblatts, dem Magazin der Mitarbeitenden in den Einrichtungen des Erzbistums Paderborn, hat er darüber berichtet.