Die katholischen (Erz-)Bistümer und evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen rufen ihre Gemeinden angesichts der Fortschritte in der Ökumene sowie sinkender Mitgliederzahlen zu stärkerer Zusammenarbeit auf. „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ ist der programmatische Titel eines Praxisleitfadens, in dem ein miteinander abgestimmtes Vorgehen der Konfessionen bei der Aufgabe von pastoral genutzten Immobilien und zugleich die gemeinsame Nutzung von Kirchen, Pfarrheimen oder Gemeindezentren im Fokus stehen. Am 22. März haben die Landeskirchen und Bistümer die Broschüre gemeinsam veröffentlicht, in der es nicht nur um evangelische und römisch-katholische Christen geht, sondern um die gesamte Breite der Ökumene, also zum Beispiel auch um freikirchliche, orthodoxe und orientalische Gemeinden.
Der Praxisleitfaden beschreibt, dass die beiden großen christlichen Kirchen kleiner werden und deshalb auch ihren Gebäudebestand reduzieren. Vor diesem Hintergrund lädt Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck zusammen mit den weiteren Verantwortlichen der NRW-Bistümer und -Landeskirchen dazu ein, „diesen Prozess in ökumenischer Verbundenheit zu gestalten“. Der aktuelle Leiter des Erzbistums Paderborn ermuntert: „Suchen Sie bei anstehenden Veränderungen frühzeitig den Kontakt zu den Nachbargemeinden der jeweils anderen Konfessionen und stimmen Sie Ihre Planungen untereinander ab.“ Der Diözesanadministrator des Erzbistums Paderborn ermutigt: „Prüfen Sie, ob die gemeinsame Nutzung einer Kirche oder eines Gemeindehauses die Möglichkeit bietet, ökumenisch gemeinsam im Stadtteil präsent zu bleiben, Gottesdienste vor Ort zu feiern und kirchliche Angebote dezentral fortzuführen.“