Das gegenseitige Aufeinander-Hören müsse auch die letzte Etappe des Synodalen Weges in Deutschland prägen. So werde man „gemeinsam zu einem Ergebnis gelangen, das die Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit unserer Anliegen auch auf weltkirchlicher Ebene deutlich macht“, äußerte Msgr. Dr. Bredeck seine Hoffnung. Einen „deutschen Sonderweg“ könne es in seinen Augen nicht geben. Wichtig sei vor allem, dass es gelinge, „Jesus und seine Frohe Botschaft ins Zentrum all unserer Überlegungen zu stellen“.
Neue Säulen der Missbrauchsaufarbeitung
2022 seien mit dem Betroffenenbeirat und der unabhängigen Aufarbeitungskommission zwei weitere wichtige Säulen der Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Paderborn errichtet worden, erklärte der Diözesanadministrator. Die Erstellung einer kirchenhistorischen Einordnung für die Amtszeit des emeritierten Erzbischofs Hans-Josef Becker sei jetzt ebenfalls auf den Weg gebracht. „Wir sind als Erzbistum konsequent unterwegs, auch wenn sicher noch viel zu tun bleibt. Wir müssen weiter alles tun, um Missbrauch transparent aufzuarbeiten“, appellierte Msgr. Dr. Bredeck. Dem drängenden Thema der steigenden Kirchenaustrittszahlen begegne das Erzbistum mit der neuen Projektstelle „Dialog mit Ausgetretenen und Austrittswilligen“. Dabei ermögliche das Zuhören ein Lernen, wie Kirche auch für Ausgetretene da sein könne. Dieser Ansatz, der auf Dialog und nicht auf Vorwurf setze, sei exemplarisch, „wie wir künftig als Kirche handeln müssen“, blickte der Diözesanadministrator nach vorn.
Immobilienstrategie als Gestaltungschance
Bei der im Juli 2022 gestarteten Immobilienstrategie des Erzbistums, bei der Kirchengemeinden überlegen, wie sie ihren Gebäudebestand auf ihren künftigen pastoralen Bedarf anpassen können, hätten sich in einem ersten Schritt schon mehr als 30 Pastorale Räume beworben, informierte Msgr. Dr. Bredeck. Die Immobilienstrategie sei eine große Gestaltungschance und deshalb „ein wesentlicher Baustein“ auf dem Diözesanen Weg 2030+: „Wir können hier gemeinsam unsere Gebäude, aber letztlich auch unsere Pastoral fit für die Zukunft machen“, zeigte sich der Diözesanadministrator überzeugt.
In Bezug auf die Neufassung der kirchlichen Grundordnung, die er zum 1. Januar 2023 vorläufig in Kraft gesetzt habe, zeigte sich Msgr. Dr. Bredeck auch mit Blick auf einen neuen Erzbischof „mehr als zuversichtlich, dass wir auf diesem Weg nicht zurückgehen werden“. Weniger Grund zu Optimismus gebe die Zahl des Pastoralen Personals, die sich bis 2035 im Erzbistum voraussichtlich halbieren werde: „Das sind ernüchternde Zahlen, mit denen wir in unserem Zielbildprozess umgehen müssen“, konstatierte der Diözesanadministrator. Diese Entwicklung erfordere ein verstärktes Nachdenken darüber, „wie wir Engagement und Berufung fördern können“.