Durch die Installierung jedes neuen Pfarrers bei den Reliquien des heiligen Liborius in der Krypta des Hohen Domes werde die große Glaubensgemeinschaft der Kirche deutlich, erklärte Generalvikar Hardt in seiner Ansprache: „Wir stehen in einer langen Linie von Glaubenszeugen. Wir haben unseren Glauben empfangen, wir gründen und bauen auf anderen und geben den Glauben an andere Menschen weiter.“ Der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs unterstrich: „Wir dürfen gewiss sein, dass der heilige Liborius im Himmel den Weg der Kirche von Paderborn sowie ihr Tun begleitet und segnet.“ Generalvikar Hardt dankte dem neuen Pfarrer der Pfarrei St. Vitus für dessen Bereitschaft, sich nochmals auf den Weg zu machen und sich neuen Aufgaben zu stellen: „Als ich Gottesdienste in den Gemeinden der Pastoralverbünde Willebadessen-Peckelsheim und Borgentreicher Land feierte, habe ich die Menschen dort sehr engagiert und gesprächsbereit erlebt.“
Kern und Mitte des priesterlichen Dienstes
Eine tiefe Beziehung zwischen Jesus und seinen Boten sei wichtig. Das Bote-Sein von Priestern und allen Gläubigen werde erst durch die Beziehung zum Herrn ermöglicht, fuhr Generalvikar Hardt fort. Die Sendung des priesterlichen Dienstes sei es, den christlichen Glauben in der heutigen Zeit an Menschen von heute weiter zu geben. Dabei komme es darauf an, die Herausforderungen der Zeit wahrzunehmen und sich ihnen zu stellen. Wichtig sei, aufeinander zu hören und miteinander zu sprechen.
Im Hinblick auf die zurückgehende Zahl der Priester bekräftigte Generalvikar Hardt, es sei zu prüfen, was der Kern und die Mitte des Dienstes eines Priesters sei. Ebenso sei zu fragen, was aufgrund des „allgemeinen Priestertums“ aller Getauften auch Laien möglich sei. „Sicherlich mehr, als wir allgemein glauben“, so der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs. Die Spendung der Sakramente, die Verkündigung, aber auch der diakonale Dienst seien im Leben eines Priesters wichtig. Und obwohl ein Pfarrer das Leitungs-Amt habe, seien nicht alle Tätigkeiten an einen Priester gebunden. Generalvikar Hardt erinnerte an den Beerdigungsdienst, an die Leitung von gottesdienstlichen Feiern sowie an Segensfeiern, die auch von Laien geleitet werden können. „Wir müssen heute die Wege gehen, die jetzt schon möglich sind“, schloss Generalvikar Hardt seine Ansprache.