Im Jahr 1990 gründete sich in Olpe aus einer kleinen Selbsthilfegruppe, bestehend aus sechs Familien mit unheilbar erkrankten Kindern, der Deutsche Kinderhospizverein. Heute arbeitet er bundesweit und ist zu einem großen Netzwerk geworden mit ambulanten Diensten an mehr als 30 Standorten, mit Seminar- und Bildungsangeboten und einer breiten Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft.
Bei der Gründung des Kinderhospizvereins war es zunächst das Hauptziel, ein stationäres Kinderhospiz nach dem Vorbild des Helen-House in Oxford, dem Anfang der 1980er Jahre eröffneten, ersten Kinderhospiz der Welt, zu schaffen. Mit den Olper Franziskanerinnen fand der Deutsche Kinderhospizverein einen Partner, um die Idee umsetzen zu können. Anfangs war das Haus ein reines Kinderhospiz mit acht Plätzen. 2009 schloss die GFO eine weitere wichtige Versorgungslücke: In einem Anbau entstand das Jugendhospiz mit vier Plätzen, ebenfalls die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland.
Tierische Projekte und prominente Paten
Die Kernstadt Olpe ist von Bergen umgeben. Auf einem von diesen, dem Kimicker Berg, steht das Mutterhaus der Olper Franziskanerinnen. Darunter reihen sich wie Perlen an einer Kette soziale Einrichtungen für die Menschen, die dem Orden seit jeher ein besonderes Anliegen sind: Kindergärten, das Mutter-Kind-Haus Aline, das Kinder- und Jugendheim Josefshaus und das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar. Und dann gibt es mittendrin noch ein paar ganz besondere Anrainer. Auf einer Wiese grasen drei Alpakas. Ninjo, Paolo und Linus heißen sie und sind die Protagonisten des neuesten Projektes, das das Balthasar zusammen mit dem Josefshaus entwickelt hat. Es ist eines von vielen unter dem Dach des Hospizes, die im Laufe der Zeit aus dem Bedarf heraus entstanden. So wie das Kindertrauerzentrum, das Sorgentelefon und der Sorgenchat namens klartext, die Einbindung von Klinikclowns, die BalthasarAkademie oder die BalthasarKultur, in deren Rahmen Artistinnen und Artisten, Musikerinnen und Musiker oder Autorinnen und Autoren auftreten. Darunter auch der eine oder andere Pate des Hospizes. Ziemlich prominente Paten übrigens, beispielsweise Christoph Maria Herbst oder Ralph Schmitz. Sie helfen dabei, immer noch vorhandene Vorbehalte und Hürden abzubauen, machen öffentlich, um was es in dem Kinder- und Jugendhospiz geht. Und bringen bei ihren Besuchen alle zum Lachen.