Die hohen Austrittszahlen aus der katholischen Kirche dürften auch im Erzbistum Paderborn nicht das letzte Wort haben, erklärt Generalvikar Hardt. Hier helfe Selbstmitleid nicht weiter: „Die vielen Austritte sind eine Herausforderung, der wir uns stellen wollen. Wir wollen aktiv damit umgehen und unsere neue Projektstelle ist dafür ein wichtiger Beitrag“, so Generalvikar Hardt.
Die neue Projektstelle „Dialog mit Ausgetretenen und Austrittswilligen“ ist in der Abteilung Evangelisierung „Labor E“ im Erzbischöflichen Generalvikariat angesiedelt und zunächst auf zwei Jahre befristet. Ruth Nefiodow, die zuvor im Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik tätig war, hat die Aufgabe übernommen und freut sich auf die neue Herausforderung: „Wir möchten nicht mehr passiv zusehen, wie Menschen sich von der Kirche abwenden, sondern ihnen aktiv das Angebot machen, uns ihre persönliche Geschichte zu erzählen“, sagt die Theologin. Der Dialog setze bei dem an, was Menschen zu einem Austritt bewegt: Enttäuschung, Entfremdung, Gleichgültigkeit. Es gehe darum, dass ihre Beweggründe gehört werden und sie die Erfahrung machen, dass der Kirche ihr bisheriger und zukünftiger Glaubensweg nicht egal ist. Für viele gehe der Weg mit Gott ja auch nach einem Austritt aus der Kirche weiter.