logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower
© Besim Mazhiqi

Kirche in harmonischem 3Klang

Erzbistumskalender 2024: In St. Clemens in Kallenhardt finden Barock und Jetztzeit zusammen

„Ist doch so: Jede Kirchengemeinde behauptet, ihre Kirche sei etwas Besonderes“, sagt Josef Schmitz, Mitglied des Kirchenvorstands in Kallenhardt, in aller Trockenheit. „Da sind wir mit St. Clemens nicht anders.“ Für ihn persönlich bedeutet die Kirche natürlich ein Stück Heimat. „Es gibt aber Dinge, die unsere Kirche nicht nur für mich einzigartig machen, sondern auch für andere Leute“, meint der pensionierte IT-Fachmann.

„Tor zum Sauerland“

Da wäre zunächst die herrliche Lage. Weithin sichtbar liegt die Kirche mit ihrem hoch aufragenden spitzen Turm auf einem Hügelsporn, dahinter breitet sich das Panorama des Sauerlands aus. Tatsächlich nennt sich das 1600-Seelen-Dorf Kallenhardt, das in der Kommunalreform Mitte der 1970er-Jahre der Stadt Rüthen zugeschlagen wurde, in der Eigenwerbung „Tor zum Sauerland“ – mit St. Clemens als Wahrzeichen.

Als zweite Besonderheit erwähnt Josef Schmitz die seltene stilistische Einheit der Kirche. Der Kirchturm ist ein mittelalterlicher Wehrturm, der Rest der Kirche, die 2022 ihr 300-jähriges Bestehen feierte, ist ein typisches Beispiel für den Sauerländer Barock. Auch die barocke Ausstattung scheint auf den ersten Blick und für das ungeschulte Auge aus einem Guss zu sein. In Wirklichkeit aber liegt oft ein Zeitunterschied von einem halben Jahrhundert zwischen den Gemälden, Heiligenfiguren und Altären. Kunstgeschichtlich Bewanderte können demnach in St. Clemens auf Spurensuche gehen und herausfinden, in welchen Nuancen sich der Stil des Barocks im Lauf des 18. Jahrhunderts weiterentwickelt hat. Bei näherer Betrachtung werden auch kultur- und sozialgeschichtliche Besonderheiten ersichtlich, etwa beim Chorgestühl. Während die Sitze der Kleriker eher schlicht gehalten sind, weist das Patronatsgestühl der damals im nahen Schloss Körtlinghausen residierenden Adelsfamilie von Weichs reichhaltigere Verzierungen auf.

Kirchen | Wege | Inspirationen

Die allerwichtigste Besonderheit von St. Clemens ist aber das, was die Menschen im Hier und Jetzt aus ihrer Kirche machen. Hier tut sich in Kallenhardt einiges. Die örtliche Jugendgruppe etwa nennt sich Pfarrheimpiraten. Dass es dort mit viel Spaß zugeht, versteht sich von selbst. Auch werden in Kallenhardt mit dem ökumenischen Projekt „3Klang – Kirchen | Wege | Inspirationen“ kirchliches Leben und Pastoral weiter gedacht als anderenorts. Den Dreiklang der Kirchen bilden die katholische Pfarrkirche St. Clemens, die evangelische Erlöserkirche und die Kapelle am Eulenspiegel, wobei St. Clemens im wörtlichen Sinn den Ton angibt: Mit Mitteln aus dem Zukunftsfonds des Erzbistums konnte eine Anlage beschafft werden, über die sich Licht- und Toninstallationen abspielen lassen.

Außerdem ist St. Clemens der Startpunkt der drei Pilgerwege rund um Kallenhardt: Es gibt den drei Kilometer kurzen Segensweg, den neun Kilometer langen Lebensweg und den 16 Kilometer langen Auszeitweg. „Dafür sollten Sie ein Butterbrot und eine Flasche Wasser mitnehmen“, rät Josef Schmitz. Alle Wege sind bestens beschildert. Ausführliche Beschreibungen finden sich auf der Internetseite des Projekts – und auf jedem Weg warten liebevoll eingerichtete Stationen, die zu einer Rast, zu einer Meditation oder zum Gebet einladen. Wer die Wege geführt begehen möchte, kann Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter buchen. Auch ist an all die Menschen gedacht, die nicht gut zu Fuß sind. Für sie gibt es in Kallenhardt das Planwagenpilgern. 26 Personen finden auf dem Planwagen Platz, den Transport übernimmt ein Schlepper.

St. Clemens in Kallenhardt

Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Ort.

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi

Bistumskalender 2024: Auf dem Weg im Erzbistum Paderborn

Der diesjährige Bistumskalender nimmt uns mit auf eine Reise durch das Erzbistum Paderborn und macht jeden Monat Halt an zwei besonderen Orten: an zahlreichen Kapellen oder Kreuzwegen, die jeweils Zeugen einer interessanten Entstehungsgeschichte sind. Darüber hinaus erzählt der Kalender faszinierende Geschichten von Menschen, die mit diesen Orten verbunden sind – manchmal nicht nur über viele Jahre, sondern sogar über weite Entfernungen hinweg. Wir stellen Ihnen hier alle zwei Wochen das neueste Kalenderblatt vor.

Die weiteren Kalender-Einträge

Weitere Einträge

© Cornelius Stiegemann / Erzbistum Paderborn

Unser Glaube „So alt. So neu. So schön!“ Das bedeutet das Libori-Motto 2024

Die Bistumsgründung vor 1225 Jahren und die Verbindung von Altem und Neuem: Dompropst Joachim Göbel erläutert im Interview, was hinter dem diesjährigen Libori-Motto steckt
© Besim Mazhiqi

Unser Glaube Was der faktenreichste Text nicht sagen und das beste Foto nicht zeigen kann

Erzbistumskalender 2024: Die Glasfenster von St. Kaiser Heinrich in Dortmund-Hörde sind ein Fest fürs Auge
Libori-Büste, Federzeichnung (laviert und koloriert) von Johann Theodor von Imbsen, 1735

Unser Glaube Liborius, der Jubilar!

Eine Federzeichnung aus den Beständen des Erzbistumsarchivs aus dem Jahr 1735 lässt erahnen, was bei hundertjährigen Libori-Jubiläen passiert
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit