Die Archivalien des Monats September bieten einen Einblick in die sogenannten Notizen der Kirchenbücher, ein Sammelsurium von Inhalten zur Pfarr-, Lokal- und Sozialgeschichte.
Die ältesten Kirchenbücher
Mit dem Taufeintrag von Barbara Wrede am 19. Oktober 1606 in der Pfarrei St. Pankratius in Stockum beginnt die Überlieferung der Kirchenbücher im Erzbistum Paderborn. Ebenfalls aus dieser frühen Zeit der Kirchenbücher stammt der erste Band aus Schliprüthen (1619-1660). Vor seiner Restaurierung war dieses Kirchenbuch in ein altes Pergament mit Noten eingebunden. Nach der Liturgiereform des Konzils von Trient Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Notenhandschrift nicht mehr benötigt und fand als Kirchenbucheinband eine neue Verwendung. Dass diese Form des vormodernen Recyclings kein Einzelfall war, zeigt die virtuelle Ausstellung „Ich war ein Missale. Vom Doppelleben mittelalterlicher Handschriften“ des Landeskirchlichen Archivs Kassel.