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Klimagerechtigkeit geht!

Themenspecial "Es geht! Gerecht.": Geistliches Wort von Pastor Klaus Danne aus dem Pastoralen Raum Eslohe-Schmallenberg. Dort ist er Verantwortlicher für das Thema "Bewahrung der Schöpfung".

Für unser März-Themenspecial „Es geht! Gerecht.“ hat Pastor Klaus Danne aus dem Pastoralen Raum Eslohe-Schmallenberg ein Geistliches Wort geschrieben. Danne ist dort unter anderem für das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ verantwortlich. Im Geistlichen Wort teilt er Gedanken aus seinem Tagebuch mit uns: über den Krieg in der Ukraine, Corona und natürlich unsere Verantwortung für die Schöpfung.

Gedanken in meinem Tagebuch:

Ein Besuch in der Zahnklinik steht an. Unangenehmer Gedanke. Schon seit Kindestagen. Möchte aber dennoch lernen mich dem zu stellen, was mir Angst macht…

Viele Dinge gehen mir durch den Kopf.

Corona. Lockerungen. Aktuelle Zahlen bewegen sich zwischenzeitlich in astronomischen Größen. Hotspotregelung. Kenne Menschen, die an Corona gestorben sind…

Dann dieser unsinnige Krieg! Offiziell eine Spezialoperation, um ein Nachbarland zu befreien. Zivile Ziele werden angegriffen. Eine Kinderklinik. Ein Theater. Zivile Häuser. Auf Fliehende wird geschossen. Warum? Sind da Machtinteressen im Spiel, denen das Leben des Einzelnen nichts bedeutet? Leben ist bedroht, das des Menschen und das der Umwelt…

Machtlosigkeit?

Dann das leise, lautlose Artensterben. In den letzten 30 Jahren sind zirka dreiviertel aller flugbestäubenden Insekten ausgestorben. Also diejenigen, die für Obst und Gemüse auf unserem Tisch sorgen. Der Weltbiodiversitätsrat geht davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren eine Million Arten – Pflanzen und Tiere – auszusterben drohen…

Dann der Gedanke an unser Klima. Es geht um Fundamentales. Betrifft uns alle. Gar nicht weit: die Flutkatastrophe letztes Jahr im Ahrtal. Oder vor ein paar Wochen: die Winterstürme. Noch heute hört man im Wald die Motorsägen. Einst Hochwald, der zum Entspannen einlud. Heute Mondlandschaft. Oder die bedrückende Situation der Menschen in Bangladesch…

Corona – statt lang ersehnter Geselligkeit. Artensterben – statt reich gedecktem Tisch. Krieg – statt Frieden. Klimakrise. All das lähmt, kostet Kraft, macht wütend und traurig, löst ein Gefühl von Ohnmacht aus. Man kann ja doch nichts machen.

Wirklich?

Nein! Ich bin nach all dem nicht einverstanden damit, mich bestimmen zu lassen von fehlgeleiteten Machtinteressen einzelner Menschen. Kann nicht tatenlos zusehen bei all dem, was mit unserer Umwelt, der Schöpfung geschieht. Als Christ orientiere ich mich an Jesus Christus, der gesagt hat: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben. Und es in Fülle haben!“ (Joh 10,10) In unsere Zeit übersetzt: Alle Menschen haben das gleiche Anrecht auf eine intakte und lebenswerte Umwelt. Wenn ich es mir gut gehen lasse auf Kosten anderer, dann habe ich die Botschaft nicht verstanden!

Das betrifft Menschen im Ahrtal gleichermaßen wie den Waldbauern im Sauerland. Den russischen Soldaten gleichermaßen wie die junge fliehende Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern. Den Menschen in Bangladesch gleichermaßen wie dich und mich, die wir Tag für Tag die Nachrichten hören.

Es ist Fastenzeit. Ist uns durch all das nicht schon genug auferlegt? Mag sein. Mir tut es zumindest gut, mich für etwas Sinnvolles einzusetzen und zu versuchen, dabei im Kontakt mit Gott zu bleiben. Es tut gut von Menschen zu erfahren, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Schon ganz kleine Maßnahmen wie zum Beispiel ein achtsamer Umgang mit Energie – von vielen Menschen umgesetzt – können große Wirkung haben. Für die Umwelt. Für den Frieden. Für Menschen in Bangladesch und im Sauerland. Und das zu wissen tut einfach gut.

Ja, Klimagerechtigkeit geht.

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