Das Wissen darum, sich vor einem Gott zu verantworten, stärke das Verantwortungsbewusstsein im Hier und Jetzt für die Schöpfung, für den Umgang mit Ressourcen, für Frieden und für eine generationenübergreifende Verantwortung. „Jesu Vision vom Reich Gottes heute glaubwürdig gelebt, zeigt einer säkularen Gesellschaft, wie trostreich der Glaube sein kann in Lebenskrisen, wie reich der Glaube das Leben macht, weil er die spirituelle Sehnsucht des Menschen ernst nimmt, wie sinnstiftend der Glaube für das Leben ist, weil er in den Ausweglosigkeiten des Hier und Jetzt den Blick weitet auf Ewigkeit hin!“ Es sei wichtig, als Christen auf die innovative Kraft des Evangeliums zu bauen.
Tradition im Heute
Ausgehend vom diesjährigen Libori-Leitwort „1225 Jahre – So alt! So neu! So schön!“ erläuterte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, dass „Tradition“ nicht das „ewig Gestrige“ sei. Angesichts der Beschleunigung des modernen Lebens in allen Lebensbereichen seien Kontinuität und Vertrautes wichtig. „Tradition stemmt sich gegen die Vergesslichkeit einer dahinrasenden Zeit. Sie schafft Kontinuität im Wandel.“ Somit bedeute „Tradition“, darauf zu vertrauen, dass die Erfahrungen derer, die vor uns gelebt haben, die eigenen Einsichten erweitern, bereichern, korrigieren und ergänzen. Die Tradition der Kirche sei „die Brücke zum Ursprung“, betonte Erzbischof Dr. Bentz, „der rote Faden auf dem Weg des Gottesvolkes mit seinem Gott durch die Geschichte, wissend dass das Neue der Gegenwart einmal die Tradition der Zukunft werden wird“.