Leise rieselt der Schnee auf die Gräber des katholischen Friedhofs in Heggen. Liegen bleibt der aber bei einem Grad über dem Gefrierpunkt noch nicht. Es ist ein kalter Novembernachmittag im Sauerland. Der Friedhof ist ein Platz, der fest im Dorfgeschehen verwurzelt ist. Hier trifft man sich, um an seine Liebsten zu denken. Um ein Pläuschen zu halten. Um die Gräber zu harken. Fernab der den Ortskern bestimmenden Hauptstraße ist er ein ruhiges Fleckchen Natur.
Heute ist der sonst so belebte Ort aber fast menschenleer. Thomas Pickart stellt gerade ein neues Grablicht in die Laterne eines der dort befindlichen 20 Kriegsgräber. Am Morgen haben bereits Engagierte aus der Gruppe das Laub von diesen besonderen Gräbern entfernt. In Heggen gibt es eine Gruppe Ehrenamtlicher, die sich um die Kriegsgräber kümmert. „Fast jeden Tag ist einer von uns hier und legt Hand an, wenn etwas getan werden muss“, sagt er. Zur Absprache gebe es eine Chatgruppe mit den momentan neun Engagierten. So werden die Dienste organisiert: im Sommer Blumen gießen und zu Feiertagen neue Gestecke zur Kriegsgräberstätte bringen. Darüber hinaus gibt es jährlich zwei große Arbeitseinsätze, bei denen die Gräber bepflanzt und die Grabsteine gründlich gereinigt werden.