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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi

Die Kinder lieben die Regenbogenfarben

Die Himmelstreppe am Hennedamm in Meschede ist ein Ort von besonderer Spiritualität

Unerwartete Kirchenschätze

Gnadenbilder sind oft umrankt von frommen Legenden. Gängig ist die Erzählung vom Schäfer, dem die Muttergottes im Traum erscheint. Anderntags liegt das Gnadenbild auf wundersame Weise unbeschmutzt im Schafspferch. So schön diese Geschichte auch sein mag – ihr Wahrheitsgehalt lässt sich nur schwerlich nachprüfen. Zu weit liegen die Geschehnisse im Nebel der Vergangenheit. Doch auch in neuerer Zeit kommt es immer wieder vor, dass Kirchenschätze unerwartet auftauchen. Diese Begebenheiten sind nicht weniger wundersam als die Erzählungen aus dem Volksglauben.

Den künstlerischen Wert erkennen

Dem früheren Gütersloher Küster Dieter Kneer widerfuhr es gleich mehrfach, in seiner Kirche St. Pankratius und um sie herum Kirchenschätze bergen zu können. Zu den aufgefundenen Gegenständen zählen ein Opferstock und ein Missionskreuz, aber auch wertvolle Paramente und Fahnen, die achtlos weggepackt in Nebenräumen der Kirche lagerten. Noch bedeutsamer war die Rettung einer Krippe des bedeutenden Krippenkünstlers Sebastian Osterrieder. Weil die Krippenfiguren angestaubt und angeschlagen waren, wären sie um ein Haar bei einem Pfarrfest als Trödel verkauft worden. Als Einziger erkannte Dieter Kneer den künstlerischen Wert der Krippe. Er „versteckte“ die Figuren durch Lagerung in einem der Nebengebäude und verhinderte so den Verkauf. 2014 sorgte Pfarrer Elmar Quante für die Restaurierung der Krippe. Seine Rettungstat erfüllt Dieter Kneer, der im Jahr 2000 nach 25 Jahren als hauptamtlicher Küster von St. Pankratius in den Ruhestand ging, noch heute mit Stolz. Die allergrößte Entdeckung des Küsters war aber eine Christusfigur aus dem 11. Jahrhundert. Der Korpus lag in einem Nebenraum des Pfarrhauses in einem Waschbecken!

Wie konnten so viele Kunstwerke verschwinden?

Seinen Erfolg bei der Schatzsuche verdankt Dieter Kneer neben seiner Spürnase vor allem seinen kunsthistorischen Kenntnissen. Dass aber so viele Kunstwerke überhaupt erst verschwinden konnten, liegt in der Geschichte der Kirchengemeinde St. Pankratius begründet. Nach der Reformation war Gütersloh mehrheitlich evangelisch geworden. Die evangelischen Christinnen und Christen übernahmen die alte Pankratiuskirche und machten sie zu ihrer Apostelkirche. Diese wurde zwischen den Jahren 1655 und 1890 als Simultankirche von beiden Konfessionen genutzt. Dann zogen die Katholikinnen und Katholiken in ihr eigenes Gotteshaus, in die 1889 und 1890 nach den Plänen des Paderborner Diözesanbaumeisters Arnold Güldenpfennig im neuromanischen Stil erbaute neue Pankratiuskirche. „Die Katholikinnen und Katholiken nahmen beim Umzug in ihre neue Kirche ihre Ausstattung wohl mit“, erklärt Küstergattin Gisela Kneer. Dort aber fanden sie keinen geeigneten Aufstellungsort. Manche Dinge waren auch altmodisch geworden. Also landete das meiste in Kellern oder auf dem Speicher, zumeist Wertloses, aber auch einige Dinge von Wert. Spätere Renovierungen und Umgestaltungen vergrößerten das Durcheinander nochmals, bis 1975 Dieter Kneer mit seiner Frau Gisela und den Kindern die Küsterwohnung im Schatten des Kirchturms bezog.

Zeit für die Schatzsuche blieb dem Küster nur selten

Vorrang hatten der Dienst bei den fünf Gottesdiensten am Wochenende, den täglichen Andachten, den Taufen, Eheschließungen und Trauergottesdiensten, die Pflege der Kirche und des großen Kirchplatzes und die Gestaltung des Blumenschmucks mit viel Liebe und Ideenreichtum. „Wir haben für die Kirche gelebt“, sagt Gisela Kneer. „Ein Küsterehepaar hat keinen Sonntag. Man kann es aber auch andersherum sehen: Für uns war jeder Tag wie ein Sonntag.“

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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