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„Lesen und Schreiben sind Schlüssel zu einem besseren Leben“

Weltalphabetisierungstag: Weihbischof Matthias König berichtet über weltweiten Einsatz der Kirche gegen Analphabetismus

Seit 1967 begeht die UNESCO jährlich am 8. September den Weltalphabetisierungstag. Dadurch rücken die vielen Menschen ins Bewusstsein, die nicht lesen und schreiben können: Im Jahr 2019 zählte die UNESCO weltweit 750 Millionen Analphabeten. Auch in Deutschland gibt es rund zwei Millionen Menschen, denen die Schreib- und Lesefähigkeit fehlt, was ihre gesellschaftliche Teilhabe erschwert und vielfach zu Tabuisierungen führt. Die Kirche stellt sich dem Phänomen des weltweiten Analphabetismus schon seit Jahrhunderten und verhilft Menschen so zu neuen Lebens-Perspektiven – das berichtet Weihbischof Matthias König, der im Erzbistum Paderborn unter anderem Bischöflicher Beauftragter für die Weltmission ist.

Weihbischof Matthias König besucht immer wieder Projekte in der ganzen Welt. Beispielhaft erinnert er sich an das Maryland Centre der Schönstattschwestern in Kapstadt/Südafrika. „Dort wurden Ausbilderinnen und Ausbilder geschult, die in die Armenviertel gehen und dort Erwachsenen Lesen, Schreiben und andere Fertigkeiten beibringen“, erklärt der Paderborner Weihbischof. „Die erwachsenen Schülerinnen und Schüler berichteten uns, dass die Fähigkeit, Lesen und Schreiben zu können, ihnen ganz neue Perspektiven für ein besseres Leben eröffnet hat.“ Inzwischen sei das Engagement des Maryland Centres sogar mit einem nationalen Preis ausgezeichnet.

 

Vorkämpfer für Alphabetisierung

„Die Kirche ist weltweit einer der größten Vorkämpfer für die Alphabetisierung“, zeigt sich Weihbischof König überzeugt: „Schon immer war das Erste, was nach der Kapelle auf einer neuen Missionsstation eingerichtet wurde, der Aufbau einer Schule.“ Das sei auch heute noch so, und zwar mit viel Erfolg. Der Paderborner Weihbischof liefert ein Beispiel: In Indien seien nur zwei Prozent der Gesamtbevölkerung christlich. Aber nach dem Staat unterhalte die Kirche dort die meisten Schulen aller Schulformen, bis hin zu Colleges und Universitäten.

 

„Lesen und Schreiben zu können, ist der Schlüssel für ein besseres Leben“, betont Weihbischof König. Das gilt auch in Deutschland und in anderen Ländern des Westens – gerade in einer zunehmend digitalisierten Welt. „Kinder und Jugendliche, die nicht lesen und schreiben können, bleiben in Armut, Elend und Ausbeutungsgefahr. Sie haben kaum eine Chance, aus der Not herauszukommen“, schildert Weihbischof Matthias König seine Erfahrungen in der Weltkirche. „Darum wussten Christinnen und Christen immer um den hohen Wert des Einsatzes gegen den Analphabetismus und haben im Laufe der Jahrhunderte bis heute unzählige Lehrinnen und Lehrer ausgebildet, die den Einsatz gegen Analphabetismus mitführen.“

Ein Beitrag von:
Redakteurin Team Presse

Maria Aßhauer

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