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Erzbistum Paderborn
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Kathedrale in Paramaribo© privat

Liborius baut Brücken auch nach Suriname

Seit fast 1.200 Jahren feiert Paderborn das Liborifest. Auch 2024 sind Gäste aus der Weltkirche dabei, darunter Bischof Karel Choennie aus Suriname.

Dass der heilige Liborius ein Brückenbauer ist, erfährt unser Erzbistum Paderborn seit fast 1.200 Jahren. Auch in diesem Jahr werden – neben dem Nachfolger des Heiligen, dem Bischof von Le Mans und seiner Delegation von der Sarthe – wieder viele Gäste aus der Weltkirche das Liborifest mitfeiern. Darunter wird auch Bischof Karel Choennie aus dem Bistum Paramaribo sein. Paramaribo ist die Hauptstadt des südamerikanischen Staates Suriname. Er reist gemeinsam mit seinem Generalvikar Estaban Kross an, der das Liborifest bereits im vergangenen Jahr kennenlernen konnte. Zuvor war Weihbischof Matthias König vom 14. bis 22. Juli zu Besuch in Suriname. Dort konnte er erleben, wie der heilige Liborius auch dorthin Brücken baut.

Salzkottener Franziskanerinnen übernehmen Kloster

Die ehemalige niederländische Kolonie „Niederländisch Guyana“ wurde 1975 unabhängig. Seit fast zwei Jahrhunderten haben – vornehmlich niederländische – Missionare und Ordensleute in diesem Land gewirkt. Sie haben Gemeinden gegründet, Schulen aufgebaut, ein katholisches Krankenhaus errichtet. Vor allem die Redemptoristen haben dort Spuren hinterlassen – in ihren Werken, durch die Apostolischen Vikare und Bischöfe. Wie in der gesamten westlichen Welt mussten sich in den letzten Jahrzehnten fast alle Orden zurückziehen, weil ihre Vertreterinnen und Vertreter alt geworden, gestorben oder nach Europa zurückgekehrt sind. Viele der Werke wurden in die Hände des Bistums übergeben, das aber die Fülle der Aufgaben nicht allein erfüllen kann.

In der Stadt Nieuw Nickerie, nahe der Grenze zu Guyana, dem ehemaligen „British Guyana“ stand seit fast 20 Jahren ein Kloster leer, das niederländische Ordensfrauen besiedelt hatten. Sie waren in der angeschlossenen Schule tätig, aber auch in der Seelsorge einer weitgestreuten Pfarrei mit Filialgemeinden. Durch glückliche Fügung und einen Kontakt, den der deutschstämmige Bischof von Obidos im brasiliansischen Amazonasgebiet, Johannes Bahlmann ofm (aus dem Bistum Münster), vermittelt hat, konnten die Salzkottener Franziskanerinnen FCJM gewonnen werden, Schwestern aus ihrer indonesischen Provinz zu entsenden. Sie haben das Kloster in Nieuw Nickerie neu besiedelt und wirken seitdem in Schule und Gemeindeseelsorge.

Das Erzbistum Paderborn wurde gebeten, bei der Renovierung der Klostergebäude zu helfen. Mit dem Einzug der Schwestern vor gut drei Jahren weist ein Schriftzug an der Fassade es nun als St. Liboriusklooster (Kloster in der niederländischen Schreibweise mit zwei „o“) aus.

Weihbischof König besucht Kloster und Außenstationen

Weihbischof König und seine Begleitung wurden dort mit überaus großer Freude und Herzlichkeit empfangen. Den Schwestern ist die Verwurzelung im Erzbistum Paderborn sehr bewusst. Die Oberin, Sr. Lamberta, hat einige Zeit in Salzkotten gelebt und auch das Liborifest mitfeiern können. Am ersten Abend gab es eine lebendige Messfeier in der nebenan gelegenen Pfarrkirche St. Josef und frohe Begegnungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Am kommenden Tag konnten die Besucher aus Paderborn auch einige Außenstationen besuchen, die sich von stattlich und gepflegt bis hin zu baufällig (alles aus Holz) zeigten.

Im Verlauf des Besuches wurde auch ein Dorf im Inland, Nieuw Lombé, besucht, das nur mittels einer Einbaumfähre über den Surinamefluss zu erreichen ist.

Ein Chor aus Schulkindern hieß die Gäste willkommen. Der Katechet Robert und einige Gemeindemitglieder berichteten von den Herausforderungen der Pastoral: Viele junge Menschen, gerade jene mit besserer Ausbildung, verließen die ländlichen Gebiete, zögen in die Hauptstadt, in der mittlerweile zwei Drittel der 660.000 Bewohner von Suriname leben – oder gingen gleich zum Arbeiten oder für ein Studium in die Niederlande.

Schwesternkonvent Nickerie

Die ehemalige niederländische Kolonie „Niederländisch Guyana“ wurde 1975 unabhängig. Seit fast zwei Jahrhunderten haben – vornehmlich niederländische – Missionare und Ordensleute in diesem Land gewirkt. Sie haben Gemeinden gegründet, Schulen aufgebaut, ein katholisches Krankenhaus errichtet.

In der Stadt Nieuw Nickerie, nahe der Grenze zu Guyana, dem ehemaligen „British Guyana“, stand seit fast 20 Jahren ein Kloster leer, das niederländische Ordensfrauen besiedelt hatten. Die Salzkottener Franziskanerinnen FCJM haben das Kloster in Nieuw Nickerie neu besiedelt und wirken seitdem in Schule und Gemeindeseelsorge.

Liborius als Brückenbauer von Surinam nach Paderborn

Auf dem weiteren Programm stand auch ein Besuch in der „Talente-Schule“, in der Kinder vom Kindergarten an mit Musik vertraut gemacht werden. Ähnlich den St. Michaelsschulen in Paderborn singen sie schon mit jungen Jahren in Chören. Weihbischof König und seine Begleitung waren beeindruckt, mit welcher Freude und Disziplin die Kinder dort Singen und Musizieren. Auch das katholische St. Vincentius Hospital („Ziekenhuis“ – „Siechenhaus“) war einen Besuch wert. Im Gespräch mit den Verantwortlichen zeigte sich, dass viele der Probleme im Betrieb dieses Hauses jenen ähnlich waren, die man auch im Erzbistum Paderborn kennt: dort wie hier geht es um Fragen der Finanzierung und des Fachkräftemangels.

Ein Höhepunkt war am Sonntag, den 21. Juli, ein Pontifikalamt in der Kathedrale von Paramaribo. Sie ist in ihrer Art einmalig: die größte ganz aus Holz gebaute Kirche des südamerikanischen Kontinentes. Ein Baumeister der Redemptoristen hat sie im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entworfen und bauen lassen. In diesem wunderbaren Kirchenbau konnte Weihbischof König die Messe feiern, die vom Jugendchor der Kathedrale mitgestaltet wurde. Als Überraschung für die Gäste aus Deutschland sangen sie am Ende der Feier Händels Halleluja. Weihbischof König konnte hier anhand der Gestalt des heiligen Liborius deutlich machen, wie Heilige Völker verbinden und Brücken zwischen Christinnen und Christen in verschiedenen Ländern bauen. Das Liboriusklooster der Salzkottener Franziskanerinnen FCJM in Nieuw Nickerie kann so eine Brücke sein. Bischof Choennie und Generalvikar Kross freuen sich jedenfalls schon darauf, das Liborifest mit den Menschen in Paderborn zu feiern.

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