Das Pontifikalamt zur Altarweihe begann am Sonntag symbolträchtig: In einer Prozession zog das Paderborner Domkapitel in den Westchor der Bischofskirche, um die Reliquien des Patrons von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn von dort gemeinsam mit den Libori-Schreinträgern in die Krypta zu geleiten. Zwei Jugendliche der Liborius-Fraternität – Sophie Kaiser aus Minden und Thalia Brall aus Herford – trugen dabei den Ebenholzschrein mit den Reliquien. Mit deren Überführung – der Translatio – aus dem Bistum Le Mans nach Paderborn im Jahr 836 wurde der „Liebesbund ewiger Bruderschaft“ zwischen beiden Bistümern geschlossen – die Liborius-Fraternität füllt diese Verbindung heute mit Leben, darunter auch viele Jugendliche.
Weihbischof Matthias König betonte in seiner Predigt, Liborius sei immer auch ein „Wanderer“ gewesen – unter anderem auch zwischen verschiedenen Orten in der Paderborner Bischofskirche, an denen die Reliquien über die Jahrhunderte ihre Ruhestätte fanden. „Die ‚Wanderschaft‘ des heiligen Liborius durch unseren Dom ist Spiegel seiner Verehrung“, machte Weihbischof König deutlich. Vor rund 1.200 Jahren sei es den Gläubigen des neugegründeten Missionsbistums Paderborn wichtig gewesen, den ganzen Leib eines „erprobten“ Heiligen bei sich zu wissen. „Seine Präsenz war überlebenswichtig für die junge Kirche von Paderborn. Seit 836 tritt er bei Gott für uns ein“, unterstrich der Weihbischof.