In der Krypta des Hohen Domes stellten am Montag, 15. Januar 2024, Dompropst Monsignore Joachim Göbel als Vertreter des Paderborner Metropolitankapitels und Reinhold Harnisch – Vorstand der Unabhängigen Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn e. V. – eine neue Informationsseite im Internet vor: Kurz, offen und klar skizziert das Paderborner Metropolitankapitel auf seiner Homepage dom-paderborn.de Leben und Wirken der in der Domkrypta beigesetzten Erzbischöfe. Die im Juli 2023 an den Grablegen der beiden Paderborner Erzbischöfe Lorenz Kardinal Jaeger und Johannes Joachim Kardinal Degenhardt aufgestellte Tafel mit Hinweisen zu Verfehlungen im Umgang mit Missbrauchsfällen wurde um einen QR-Code ergänzt, mit dem Interessierte auf die Internetseite mit den Daten der Erzbischöfe gelangen. Dort wird „ein massives Versagen der Kirche und ihrer Vertreter“ im Umgang mit dem sexuellen Missbrauch Minderjähriger deutlich ausgesprochen. Zugleich finden sich dort die Lebensdaten der beigesetzten Erzbischöfe inklusive ihrer spezifischen Lebensleistung.
Das Interesse im Hinblick auf die vom Paderborner Metropolitankapitel in der Bischofsgruft aufgestellten Hinweistafel zum Versagen der ehemaligen Paderborner Erzbischöfe im Umgang mit Opfern und Tätern sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen sei weiterhin groß und löse unterschiedliche Reaktionen aus, sagte Dompropst Monsignore Joachim Göbel. „Es gab Anerkennung, Respekt und Zustimmung, aber auch Ablehnung, Protest, Beschädigung und Diebstahl.“ Er sei dankbar, dass die neue Informationsseite im Internet nun eine differenzierte Wahrnehmung der in der Krypta bestatteten Erzbischöfe ermögliche. „Es ist durch die bereitgestellten Informationen zu erkennen, dass sich Licht und Schatten in den Biografien der Erzbischöfe vereinen. Es gibt Leistungen, die zu würdigen sind, zugleich aber auch inakzeptables Verhalten, das wir erkennen müssen und dem wir heute mit Unverständnis und Ablehnung gegenüberstehen.“