Schon als Kind weiß Heinz-Jürgen Nolde: „Ich werde Pastor.“ Und wird Kommunalbeamter. Weil die Mutter wollte, dass er „etwas Anständiges“ lerne. „Aber der Ruf war immer da“, sagt er. 1991 fährt er mit einer Gruppe aus seiner Castroper Gemeinde nach Rom, zur Seligsprechung Adolph Kolpings. Nach seiner Rückkehr, das hat er sich fest vorgenommen, will er kündigen und Theologie studieren.
Über Umwege dem Ruf gefolgt
Doch es kommt anders. Am letzten Tag des Aufenthalts in Rom kommt er mit der Tochter einer Bekannten aus Castrop ins Gespräch: seiner zukünftigen Frau. Also bleibt er Beamter und feiert 1995 Hochzeit statt Priesterweihe. Der Ruf für das geistliche Leben verstummt aber nicht. Dann werde ich eben Diakon, denkt sich Heinz-Jürgen Nolde. Aber wieder kommt es anders, er wird Vater einer Tochter und stellt alles andere erst einmal hinten an.
Es müssen weitere Jahre ins Land gehen, bevor Heinz-Jürgen Nolde es noch einmal versucht. Er belegt den Fernkurs Theologie und empfängt am 14. März 2009 die Diakonenweihe. Damit hat er es endlich geschafft – könnte man meinen. „Ich habe vier Jahre lang mein Standing nicht gefunden“, sagt er. Diakon ist er nun, aber wo in diesem weiten Amt liegt seine Bestimmung?