Seit dem 7. Oktober ist das Heilige Land täglich in den Nachrichten. Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel hat den Nahostkrieg wieder aufflammen lassen. Wer die Schlagzeilen überfliegt, liest viel über die Gefechte zwischen israelischem Militär und Hamas-Terroristen, über Statements der israelischen Regierung, internationale Reaktionen und Hilfslieferungen. Aber auch über die Auswirkungen des Konflikts hierzulande, etwa die stark gestiegene Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland oder pro-palästinensische Demonstrationen an Universitäten. All das dominiert die öffentliche Debatte. Doch worüber selten gesprochen wird: über die Christen im Heiligen Land. Und darüber, wie auch sie vom Krieg betroffen sind.
Zwischen den Fronten
Christinnen und Christen im Heiligen Land – die gibt es? Diese Frage ist nicht unberechtigt. Denn: Ja, es gibt Christinnen und Christen im Heiligen Land. Aber nicht mehr viele. Etwa 1,3 Prozent der israelischen Bevölkerung sind Christen. Die meisten von ihnen sind palästinensische Christen, die in den Palästinensergebieten leben. „Zwischen den beiden großen Gruppen der Israelis und der muslimischen Palästinenser haben die christlichen Palästinenser einen schweren Stand. Deshalb sehen sich viele von ihnen gezwungen auszuwandern“, sagt Thomas Hamm, Leitender Komtur der Paderborner Komturei St. Meinwerk des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.