Das Jahr 2025 steht im Zeichen der Hoffnung. Davon hat heute (31. Dezember 2024) der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Limburg, Bischof Dr. Georg Bätzing, beim Gottesdienst zum Jahresabschluss und zum Beginn des Heiligen Jahres im Frankfurter Dom gesprochen. Mit dem Satz „Macht den Menschen Mut im Zeichen der Hoffnung“ fasste er das Programm von Papst Franziskus zum Heiligen Jahr 2025 zusammen, das dieser unter das Leitwort „Pilger der Hoffnung“ gestellt hat.
Hoffnung sei das Gegenbild zu Furcht und Verzweiflung, aber es sei keine Illusion, dass alles gut ausgehe, sondern die Kraft der Treue und Standhaftigkeit in Zeiten von Prüfungen. Damit zitierte Bischof Bätzing den tschechischen Priester und Religionsphilosophen Tomáš Halík. „Hoffnung ist neben dem Glauben und der Liebe eins der drei Kennzeichen christlicher Existenz“, betonte Bischof Bätzing. „Wenn unsere Freiheit an ihre Grenzen stößt; wenn wir erkennen, wie gefährdet unser menschliches Dasein ist angesichts der ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Risiken unserer Zeit, dann setzt Hoffnung ungeahnte Kräfte frei.“ Die Hoffnung helfe dabei, den Blick zu heben und zu weiten und sich mit anderen Menschen guten Willens zusammenzutun und sich der Gleichgültigkeit gegenüber der Not und dem Leid geduldig und beharrlich, nüchtern und großmütig, bittend und betend entgegenzustellen.
Die Kirche sei eine Hoffnungsgemeinschaft. „Hoffnung ist wie ein Band, das in der Zuwendung Gottes gründet, die wir bereits erfahren durften; und dieses Band wird ausgespannt, ausgeworfen in die Zukunft hinein. Hoffnung hat ein Vorher und ein Nachher“, so Bischof Bätzing. Er verglich die Hoffnung mit einem Seil, das an zwei Enden festgemacht wird und über die vor allem Kinder und Jugendliche balancieren. „An zwei Enden festgemacht zwischen der bereits erfahrenen Güte Gottes und seiner großzügigen Verheißung üben wir uns als Christinnen und Christen im Gehen“, so Bischof Bätzing.
Dabei hob er hervor, dass auch wenn die Hoffnung eine Gabe Gottes sei, sie eingeübt werden könne. „Singend und betend üben wir die Hoffnung ein. Zur Jahreswende gehört auch das ‚Te Deum’ dazu; diesen großen Lobgesang einmal still für sich oder gemeinsam zu beten oder zu singen, weitet das Herz.“ Weiterhin könne man bewusst nach guten Nachrichten suchen. Auch das helfe, den Blick verändern. „Und ganz bestimmt ist es eine wirksame Hoffnungsübung, anderen Menschen Hoffnung zu schenken in schweren Zeiten durch kleine Zeichen, tröstende Worte, einfach da sein.“ Gemeinsam als Pilgernde unterwegs zu sein, ob im Heiligen Jahr oder auch sonst, habe sich seit langer Zeit als Übung für die Hoffnung bewährt. „Solange wir leben, solange wir glauben, lieben und hoffen, bleiben wir unterwegs. Noch sind wir nicht am Ziel, aber wir gehen darauf zu – und das macht Mut im Zeichen der Hoffnung“, so Bischof Bätzing am Silvesterabend.
Hintergrund
Papst Franziskus hat am Heiligabend (24. Dezember 2024) in Rom das Heilige Jahr eröffnet, das bis zum 6. Januar 2026 dauert. Die Ortskirchen weltweit eröffnen das Heilige Jahr auf diözesaner Ebene seit dem 29. Dezember 2024 in vielen Gottesdiensten. Weitere Informationen zum Heiligen Jahr finden Sie unter www.heiliges-jahr-2025.de