Die apostolische Reise in die Vereinten Arabischen Emirate im Februar 2019 beeindruckt Papst Franziskus tief. Er besucht als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche die arabische Halbinsel, weshalb sein Aufenthalt dort große Beachtung findet. Die Messfeier des Papstes ist enorm gut besucht, es wird sogar ein Feiertag ausgerufen. Vor allem aber trifft Franziskus auf muslimische Geistliche höchsten Ranges. Auf beiden Seiten steht der Wunsch einer offenen Annäherung. Dies veranlasst den Heiligen Vater zur Formulierung des „Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“: Darin skizziert Franziskus, wie entscheidend für die zukünftige Lösung politischer und sozialer Probleme das Prinzip einer menschlichen Brüderlichkeit ist, die alle Trennungen überwinden kann und das Menschengeschlecht zusammenbringt.
Luis Striewe kennt Paderborn, das Bistum, seine deutsche Heimat und sogar einige Teile Europas. All das kommt ihm vertraut vor durch zahlreiche Reisen, er pflegt Bekanntschaften an vielen Orten. Um aber völlig neue Eindrücke zu entdecken, die er hierzulande nicht glaubt erleben zu können, zieht es Luis nach Südamerika. „Außerhalb Europas kannte ich noch nichts. Auch wollte ich eine andere Sprache lernen, die ich gar nicht beherrschte – insbesondere Portugiesisch,“ erinnert sich Luis. Ihm wird immer klarer, dass er für eine Zeit lang fortgehen muss.
Es gibt keinen Mangel an Optionen für Interessierte an internationalem Austausch. Allerdings ist im Erzbistum eine Organisation namens mundus eine Welt e.V. ansässig, die bereits über Jahrzehnte Menschen in andere Länder entsendet – dem christlichen Gedanken der Brüderlichkeit folgend. Luis entscheidet sich, entlang der sogenannten Nord-Süd-Richtung über mundus eine Welt e.V. seinen Freiwilligendienst zu realisieren, da ihm eine Freundin den Verein wärmstens empfiehlt. Alle Schritte für ein erfolgreiches Gelingen werden organisiert und begleitet, versichert sie ihm aus der eigenen Erfahrung eines Jahres in Guatemala. Sein Zielort ist nicht schwer festzulegen: Luis will nach Brasilien, genauer noch nach Vitória. Er hat dorthin bereits Kontakte, dort verspricht er sich Erfahrungen, die ihm in Deutschland nicht möglich sind. Die Küstenstadt mit einer Bevölkerung von 365.000 liegt 500 km nordöstlich von Rio de Janeiro.
Luis wagt den Sprung über den Atlantik, da er schon immer rauskommen will, um eine andere Kultur kennenzulernen – und zwar eine Kultur fern seines Kontinents. Der heute 22-Jährige will dort mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Generell ist er kommunikativ und lernt gerne Menschen kennen. Daheim begleitet er Sommercamps und möchte mit diesen Kenntnissen und vielen Erwartungen im Gepäck auf der Südhalbkugel sozialen Dienst tun.