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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Mit Worten und dem Leben das Evangelium verkünden

Weihbischof Josef Holtkotte weiht Philipp Neumann aus Gronau und Patrick Vitt aus Netphen für das Erzbistum zu Diakonen / Diakonatsjahr in Attendorn und Bad Wünnenberg / Weihe-Premiere für Weihbischof Holtkotte

Durch Handauflegung und Gebet spendete Weihbischof Josef Holtkotte am Samstag, 25. Juni 2022, Philipp Neumann aus Gronau und Patrick Vitt aus Netphen die Diakonenweihe. Die beiden Männer sind Priesteramtskandidaten des Erzbistums Paderborn. Philipp Neumann wird als Diakon im Pastoralverbund Attendorn wirken, wo er bereits sein Schul- und Gemeindepraktikum absolvierte, Diakon Patrick Vitt wird im Pastoralen Raum Wünnenberg-Lichtenau tätig, wo er während seines Pastoralpraktikums eingesetzt war. Zahlreiche Gäste nahmen in der Markt- und Universitätskirche in Paderborn am feierlichen Gottesdienst teil, in dem Weihbischof Josef Holtkotte erstmals das Weihesakrament spendete: Weihbischof Holtkotte empfing am 26. September 2021 die Bischofsweihe und damit die Voraussetzung, das Sakrament der Weihe zu spenden. „Wir fangen alle an. Nach meiner Bischofsweihe ist das heute meine erste Weihe, die ich selbst spenden darf. Sie fangen an als neue Diakone des Erzbistums Paderborn. Das verbindet uns und schenkt uns gemeinsam Kraft.“

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Durch Handauflegung und Gebet weihte Weihbischof Josef Holtkotte zwei Männer zu Diakonen. Hier legt er Patrick Vitt die Hände auf, im Anschluss wird er Philipp Neumann die Hände auflegen und ihn so das Weikesakrament spenden.

Weihbischof Josef Holtkotte entfaltete in seiner Predigt, den beiden Diakonen sei insbesondere die Verkündigung des Evangeliums aufgetragen: „Die Christus-Verkündigung ist Ihnen aufgetragen! Sie sollen die Botschaft der Freude verkünden mit Worten, aber besonders auch mit Ihrem Leben, mit dem, wie Sie mit Menschen umgehen, auf Menschen zugehen, wie Sie leben und handeln, denn alles gehört zusammen.“ Aktuell seien in der Kirche Spannungen zu erleben zwischen der Lehre und der Praxis, eine Kluft zwischen dem Anspruch des Evangeliums und dem Handeln nach dem Evangelium, führte Weihbischof Holtkotte weiter aus. Das Zweite Vatikanische Konzil spreche von einer „pilgernden Kirche“, die noch nicht am Ziel sei. Diese solle nicht selbstgenügsam, vielmehr in ihrer Mission lebendig sein.

„Kirche soll ein glaubhafter Ort sein, an dem Menschen zu einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus finden und Gottes heilende Kraft in den Sakramenten, in der Verkündigung und in der Gemeinschaft erfahren“, unterstrich Weihbischof Holtkotte. Zu den beiden Diakonen sagte er: „Ihr zukünftiges Handeln in der Kirche dient nicht Ihrer persönlichen Frömmigkeit. Mit Ihren Charismen, Ihren Möglichkeiten, mit Ihrer Art, werden Sie Menschen begleiten, Gott zu entdecken, auf Gott hin unterwegs zu bleiben, Glauben zu leben.“

Bereitschaft und Erwählung – „Hier bin ich!“

Im Gottesdienst rief ein Diakon die beiden Weihekandidaten Philipp Neumann und Patrick Vitt mit Namen auf, sie traten jeweils vor Weihbischof Holtkotte und erklärten mit den Worten „Hier bin ich!“ ihre Bereitschaft zur Weihe. Der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn, Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, bat dann den Bischof im Namen der Kirche, den beiden Männern die Diakonenweihe zu spenden. Weihbischof Holtkotte sagte: „Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, erwählen wir diese unsere Brüder zum Diakon“. Die Gottesdienstgemeinschaft antwortete mit „Dank sei Gott, dem Herrn“.

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Diakone legen gegenüber dem Bischof das Versprechen der Ehrfurcht und des Gehorsams ab. Hier legt Philipp Neumann seine Hände in die Hände von Weihbischof Josef Holtkotte. Im Hintergrund: Patrick Vitt.

Weiheversprechen – „Ich bin bereit. Ich verspreche es.“

Am Beginn der Weiheliturgie sang die Gottesdienstgemeinschaft den Heilig-Geist-Hymnus „Komm, Heilger Geist, der Leben schafft …“. Damit wurde der Heilige Geist um seinen Beistand angerufen. Weihbischof Holtkotte Meier fragte die beiden Weihekandidaten danach nach ihrer Bereitschaft zum diakonalen Dienst und zum Gehorsam gegenüber den Weisungen der Kirche. Beide erklärten ihre Bereitschaft, sich zum Diakon weihen zu lassen, in Gemeinschaft mit dem Bischof und den Priestern dem Volk Gottes zu dienen, den Glauben in Wort und Tat zu verkünden, das Stundengebet zu feiern, den Bedürftigen zu helfen und ihr Leben in der Nachfolge Jesu Christi zu gestalten. Sie versprachen zudem, dauerhaft ehelos zu leben. Danach trat jeder Weihekandidat vor Weihbischof Holtkotte, kniete sich vor ihn, legte seine Hände in die Hände des Weihbischofs und versprach seinem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam.

Handauflegung – Weihe – Weihegebet

Während die Heiligen der Kirche um Beistand angerufen wurden, lagen die beiden Weihekandidaten ausgestreckt auf den Boden. Dann knieten Neumann und Vitt im Altarraum, um das Weihesakrament zu empfangen: Durch Auflegen der Hände und sein Gebet spendete Weihbischof Josef Holtkotte den beiden Kandidaten die Diakonenweihe. Im anschließenden Weihegebet betete der Weihbischof: „Das Evangelium Christi durchdringe ihr Leben. In ihrem Wirken soll Jesu Weisungen aufleuchten, das Beispiel ihres Lebens soll die Gemeinde auf den Weg der Nachfolge führen.“

Stola und Dalmatik – Evangeliar – Friedensgruß

Die beiden neuen Diakone erhielten dann aus den Händen von ihnen verbundenen Diakonen und Priestern – Philipp Neumann von Diakon Professor DDr. Bernd Irlenborn und Patrick Vitt von Pfarrer Daniel Jardzejewski (Bad Wünnenberg) – die Stola, die von ihnen als Zeichen des diakonalen Amtes während der Liturgie getragen wird, sowie das liturgische Gewand des Diakons, die Dalmatik. Schließlich überreichte Weihbischof Holtkotte jeweils den neuen Diakonen symbolisch das Evangelienbuch mit den Worten: „Empfange das Evangelium Christi. Zu seiner Verkündigung bist du bestellt.“ Als Zeichen der besonderen Verbundenheit und Gemeinschaft tauschte Weihbischof Holthotte mit den neugeweihten Diakonen den Friedensgruß, anschließend der Regens des Priesterseminars und alle anwesenden Diakone als Zeichen der Gemeinschaft im Dienstamt.

An die Weiheliturgie schloss sich die Feier der Eucharistie an. Dabei bereiteten Diakon Philipp Neumann und Diakon Patrick Vitt den Altar und nahm die Gaben für die Feier der Eucharistie in Empfang. Der feierliche Gottesdienst wurde geleitet von Weihbischof Josef Holtkotte. Die Leitung des Erzbischöflichen Priesterseminars – Regens Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, Subregens Matthias Klauke, Spiritual Christian Städter –  konzelebrierte.

Vita der neuen Diakone Neumann und Vitt

Diakon Philipp Neumann wurde 1989 in Balve geboren, sein Abitur machte er am Städtischen Walram-Gymnasium in Menden. Neumann kommt aus der Kirchengemeinde St. Antonius in Gronau (Westfalen). Nach verschiedenen Tätigkeiten begann er ein Theologiestudium in Münster, wechselte 2015 nach Paderborn, absolvierte im Erzbischöflichen Priesterseminar das Propädeutikum und setzte dann sein Studium an der Theologischen Fakultät Paderborn fort. Am St. Patrick’s College in Maynooth (Irland) absolvierte er zwei Auslandssemester, schloss 2022 das Theologiestudium in Paderborn mit dem Magister Theologiae ab und trat in den Pastoralkurs des Priesterseminars ein. Sein Schul- und Gemeindepraktikum absolvierte Neumann im Pastoralverbund Attendorn, wo er auch als Diakon wirken wird.

Diakon Patrick Alexander Vitt aus der Kapellengemeinde St. Josef Eckmannshausen der Pfarrei St. Martin in Netphen wurde 1994 geboren. Die Allgemeine Hochschulreife erlangte er an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Siegen. Sein Theologiestudium absolvierte Vitt an der Theologischen Fakultät Paderborn sowie am Newman-Institut in Uppsala (Schweden). Das Studium schloss er 2022 in Paderborn mit dem Magister Theologiae ab und trat in den Pastoralkurs des Erzbischöflichen Priesterseminars ein. Vitt absolvierte sein Schul- und Gemeindepraktikum im Pastoralen Raum Wünnenberg-Lichtenau. Hier wird er auch als Diakon wirken.

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Weihbischof Josef Holtkotte stand der Eucharistiefeier vor, die Leitung des Erzbischöflichen Priesterseminars konzelebrierte und die beiden neuen Diakone Patrick Vitt und Philipp Neumann dienten erstmals als Diakone am Altar.

Stichwort: Diakon

Das Wort Diakon leitet sich vom griechischen Wort diakonos ab und bedeutet „Diener“, „Helfer“. Ein Diakon ist gesandt zur besonderen Nachfolge Christi. Innerhalb der Kirche bekleidet er ein geistliches Amt, den Diakonat. Seine Aufgaben umfassen die Bereiche Gottesdienst (leiturgia – Liturgie), Verkündigung (martyria – Zeugnis) und „Dienst am Nächsten“ (diakonia – Diakonie / Caritas), also alle drei Grundvollzüge der Kirche. Für einen Diakon ist der „Dienst am Nächsten“ wesentlich, er ist insbesondere dazu aufgerufen, zu den Armen und Kranken, den „Menschen am Rande“ zu gehen. Die von einem Bischof gespendete sakramentale Weihe zum Diakon ist eine Stufe des dreigliedrigen Weihesakraments (Diakon – Priester – Bischof), dadurch ist der Diakon in die Gemeinschaft der Geistlichen, den Klerus, eingegliedert.

Diakone assistieren dem Priester bei der Feier der Eucharistie, verkünden dabei das Evangelium und dürfen predigen. Sie können das Sakrament der Taufe spenden, bei der kirchlichen Eheschließung assistieren, Beerdigungen leiten, Wortgottesdienste feiern und die Kommunion spenden. Die Feier der Eucharistie ist den Priestern vorbehalten, ebenso wie die Spendung des Sakramentes der Krankensalbung und des Bußsakramentes.

Verheiratete Männer, die 35 Jahre und älter sind, können nach einer entsprechenden Ausbildung und mit Zustimmung ihrer Ehefrau zum Diakon geweiht werden, um als Ständiger Diakon eingesetzt zu werden. Ständige Diakone üben in der Regel zusätzlich zum Seelsorgedienst einen bürgerlichen Beruf aus. Wer ein Zölibatsversprechen ablegt, kann die Diakonenweihe bereits mit 25 Jahren empfangen. Priesteramtskandidaten werden zunächst zum Diakon und dann zum Priester geweiht.

Bei von einem Diakon geleiteten Gottesdiensten trägt der Diakon als Amtszeichen die Diakonenstola über dem Chorgewand oder der Albe. Die liturgische Kleidung des Diakons bei der Assistenz in der Eucharistiefeier ist die Dalmatik, die wie das priesterliche Messgewand über Albe und Stola getragen wird.

Ein Beitrag von:
Team Presse

Thomas Throenle

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