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Erzbistum Paderborn
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Dächer der Altstadt Jerusalems mit Grabeskirche© Rostislav Ageev / Shutterstock.com

„Ich glaube tatsächlich: Es gibt mehr“

Menschen, Jerusalem, Auferstehung: Worauf hofft TV-Moderator Stefan Gödde?

China, Nordkorea, die USA oder Japan: Als Fernsehmoderator für das Wissensmagazin Galileo von ProSieben hat Stefan Gödde schon viele Länder bereist. Um zu informieren, zu hinterfragen, zu erklären. Doch die faszinierendsten Momente hat der gebürtige Paderborner kurioserweise vielleicht genau da erlebt, wo nicht Wissen zählt, sondern Glauben – in der Grabeskirche in Jerusalem. Dort, wo der christliche Glaube seinen Fixpunkt hat: die Auferstehung Jesu. Nachts, wenn der Touristentrubel sich legt, saß Stefan Gödde schon einige Male in der Grabeskirche. „Dieser Ort macht etwas mit dir“, beschreibt Gödde. „Wenn du realisierst, dass unser Glaube seit 2000 Jahren besteht und du jetzt physisch da bist, wo das Ostereignis – der Kern von allem – stattgefunden hat … das ist überwältigend.“ Etwas, das durchs Leben trage und Hoffnung gebe.

 

Sekundenbruchteile können entscheiden

Für Stefan Gödde, 47, gehört sein Glaube schon immer zu ihm: in Paderborn geboren und in Rüthen aufgewachsen, war er in seiner Jugend Messdiener und Pfadfinder. Seine Großmutter war ihm im gelebten Glauben ein Vorbild. Sie  sei der katholischste Mensch überhaupt gewesen – „mehr noch als der Papst“, sagt Gödde mit einem Lachen. Beim Zivildienst im Altenheim lernte er dann eine ganz andere Seite des Lebens kennen. Krankheit, Sterben, Tod. „Das hat mich geprägt“, sagt der TV-Moderator rückblickend unter anderem über die Momente, bei denen er Menschen, die im Sterben lagen die Hand gehalten hat.

Auch Stefan Gödde selbst war vor einigen Jahren kurzzeitig schwer erkrankt – in seinem Kopf war plötzlich eine Ader eingerissen. Was macht so eine Lebenskrise mit einem Menschen? Gödde schaue seitdem bewusster auf das Leben, in dem vieles, was nicht selbstverständlich ist, dann doch so erscheint. „Alles kann sich innerhalb von Sekundenbruchteilen ändern. Da stellt man sich schon die Frage: Was kommt eigentlich nach dem Leben?“ Fragen, die zurück in die Grabeskirche führen – und zu Ostern. Denn nirgendwo ist die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod präsenter als an diesem Ort, der auf Griechisch Auferstehungskirche heißt. „Ich glaube tatsächlich, es gibt mehr – ‚danach‘ kommt definitiv noch etwas.“ Deshalb verspüre er auch keine Angst vor dem Tod, sagt Gödde.

Buchtipp

Nicht tagsüber, sondern nachts in die Grabeskirche gehen und noch viele weitere Tipps: In „Nice to meet you, Jerusalem“ zeigt Galileo-Moderator Stefan Gödde seine Lieblingsorte und Geheimtipps in Jerusalem. Sämtlichen Gewinn spendet Gödde an karitative Projekte der Benediktiner-Abtei „Dormitio“ in Jerusalem.

Welt in Flammen?

In der Grabeskirche spürt Gödde, dass dieser Ort auf alle Menschen eine besondere Wirkung hat. Dort kann er Dank sagen, seine Sorgen lassen – und neue Hoffnung  finden. Zeit zum Nachdenken über das Leben. „Ohne Hoffnung wäre der Mensch gar nicht lebensfähig, glaube ich“, sagt Gödde, obwohl – oder gerade weil – er als Moderator einer Wissensendung weiß: Die Faktenlage auf die Welt kann einen verzweifeln lassen. Kriege, Krisen, der Klimawandel, das Artensterben, „genau genommen steht die Welt dahingehend in Flammen.“

 

Ein besserer Ort

Und dennoch: Stefan Gödde sieht auch das Gute, erlebt viele Menschen in Deutschland und auf Reisen, die ihn hoffnungsfroh stimmen. „Und wenn wir alle zusammenarbeiten, ist das Hoffnung für die Zukunft.“ Natürlich gehöre zum Leben auch das (Ver)Zweifeln oder Trauern, wenn einen schwere Schicksalsschläge treffen wie eben eine Krankheit. Stefan Gödde will aber nach vorne schauen. Denn dort liegt die Hoffnung. „Wenn wir alle dankbarer sind für das, was wir haben, können wir die Welt auch zu einem besseren Ort machen.“

Der Glaube schenkt Hoffnung. Und die Hoffnung stärkt den eigenen Glauben. Für Stefan Gödde geht das eine nicht ohne das andere. Denn: „Wenn du an nichts im Leben glaubst und keine Hoffnung hast, dann lebst du auch nur für dein Ego. Und dann ist alle Hoffnung verloren.“ Wenn Stefan Gödde in der Grabeskirche sitzt, dann spürt er, was das Ostereignis mit ihm macht. Dort, wo nicht zu wissen, sondern zu glauben einem Hoffnung verleiht. Wo diese eine Grabkammer ist, aus der dieser eine Jesus auferstanden ist. Etwas, das Milliarden von Christinnen und Christen Kraft gegeben und bis heute Bestand und Bedeutung hat, auch für Stefan Gödde. „Dass da etwas nach dem Leben kommt, ist sehr tröstlich und gibt mir Hoffnung für mein ganzes Leben.“

Osterbeileger 2023

Dieser Beitrag ist im Osterbeileger 2023 erschienen.

Der Osterbeileger 2023 steht unter dem Thema Hoffnung. Enthalten sind unter anderem Interviews zu Hoffnung mit TV-Moderator Stefan Gödde und Christian Städter.

Sie haben Interesse? Dann finden Sie den Osterbeileger hier.

Ein Beitrag von:
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Videoredaktion

Till Kupitz

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