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Erzbistum Paderborn
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Für jeden Verstorbenen und für jede Verstorbene wird im Gottesdienst eine Kerze entzündet: Foto: Nicole Schneidmüller-Gaiser/Ev. Kirchenkreis Dortmund© Foto: Nicole Schneidmüller-Gaiser/Ev. Kirchenkreis Dortmund

Namentliches Gedenken für einhundertvier Verstorbene

Ökumenischer Gottesdienst für Unbedachte wird viermal im Jahr in Dortmund gefeiert

104 Kerzen. 104 Namen. 104 Leben. Erfüllt oder unvollendet. In einem ökumenischen „Gottesdienst für Unbedachte“ erinnern die Evangelische und Katholische Kirche gemeinsam mit der Stadt Dortmund einmal pro Quartal an all diejenigen Menschen, die einsam starben und beigesetzt wurden. In diesem Jahr finden diese Gottesdienste in der Evangelischen Stadtkirche St. Reinoldi statt – am Dienstagabend folgten etwa 50 Menschen der Einladung und nahmen Abschied.

Begonnen, so möchte man es sich doch vorstellen, haben alle 104 Leben mit einem Moment der Freunde, mit Hoffnung. Wann die Lebenswege dann aber beschwerlich wurden, wann die Einsamkeit kam, warum niemand eine Beisetzung organisiert hat – man weiß es nicht. Hat vielleicht Berta, die mit 98 Jahren starb, all ihre Verwandten überlebt? Warum nahm wohl niemand Abschied von Emilio, der mit 54 Jahren doch eigentlich mitten im Leben stand? Und welches Schicksal ereilte den erst 36-jährigen Rafal?

„Weil jedes dieser Leben kostbar war“

„Wir sprechen Namen aus von Menschen, die wir gar nicht gekannt haben“, erklärt Michael Küstermann, Pfarrer in der Stadtkirche St. Reinoldi, zu Beginn der Zeremonie. „Wir denken an sie in Würde, weil jedes dieser Leben kostbar war.“ Im Wechsel verlesen er, Pfarrer Ansgar Schocke (Katholische Stadtkirche) und Oberbürgermeister Thomas Westphal dann die Namen und das Alter der einhundertvier Verstorbenen. Ein ganzes, unbekanntes Leben, eine Lebensgeschichte, gebündelt in Name – Alter – Kerze.

Am Ende ist der Altar hell erleuchtet, denn einhundertvier Kerzen verströmen gemeinsam eine Menge Licht – und Wärme. Und diese Wärme überträgt sich auch auf diejenigen, die in der Kirche zusammengekommen sind, um Abschied zu nehmen, um Beistand zu leisten, um Respekt zu schenken: Für die unbekannten Leben, für die, von denen man nur Namen und Alter kennt. Und für den Fall, dass unter den Besuchern doch auch Freunde und Bekannte sind, die Trost brauchen, stehen die Seelsorger im Anschluss bereit, hören zu, halten aus.

Ein ernsthafter, würdevoller Abend, eine tröstende Zeremonie mit einem Versprechen, das Pfarrer Küstermann in seiner Predigt so formuliert: „Gott ist immer da. Und überall. Er kennt auch das Ungesagte, das Verborgene. Bei Gott – ist niemand unbedacht.“

Der weiteren Gottesdienste für Unbedachte im Jahr 2024 finden statt am Dienstag, 7. Mai 2024, Dienstag, 6. August 2024 und am Dienstag, 5. November. Sie werden jeweils um 17 Uhr in der Ev. Stadtkirche St. Reinoldi gefeiert.

Text: Nicole Schneidmüller-Gaiser/Ev. Kirchenkreis Dortmund

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