Wir besuchen ihn und zwei weitere Kursteilnehmer einen Tag vor der Sprachprüfung. Barry sagt, er habe schon zwei Ausbildungsplätze zum Erzieher sicher – unter anderem am Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg in Warburg-Rimbeck. Noch weiß er nicht, wie er künftig ohne Führerschein von Borchen nach Rimbeck kommen solle. Doch er sagt: „Es ist das wichtigste, dass ich weiter mit Menschen arbeiten kann und ich bin sehr motiviert, diese Ausbildung zu absolvieren“. Wäre da nicht der Sprachkurs. Fliegt er durch, dürfte er die Ausbildung nicht antreten – es wäre ein herber Schlag in seinem Asylverfahren.
Obwohl er vor der Prüfung voller Ungewissheit in die Zukunft blickt, erzählt Barry seine Geschichte warmherzig, stets mit einem Lächeln auf den Lippen und mit weit geöffneten Augen. Als er gefragt wird, warum er nach Deutschland gekommen sei, sagt er, dass er in Guinea schon ein Studium abgeschlossen und als Lehrer unterrichtet habe. Doch er habe sich nicht sicher gefühlt. Er vermeidet es, die genaue Situation in seinem Heimatland, aus der er geflohen ist, zu schildern. Stattdessen sagt er: „Niemand verlässt sein Heimatland ohne Grund.“