In einem Video-Statement aus Israel ruft Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) zum konsequenten Einsatz für die „unverbrüchliche Menschenwürde“ sowie zu Vielfalt und Integration auf. Der jährliche Gedenktag geht auf die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 zurück, die sich 2025 zum 80. Mal jährt. Der Paderborner Erzbischof hat als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz vom 19. bis 23. Januar an einem internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land teilgenommen.

„Nie wieder Missachtung menschlicher Würde“

Unverbrüchliche Menschenwürde
Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz sei ein Moment gewesen, „in dem der Unmenschlichkeit des Nazi-Regimes ein Ende gesetzt wurde“, sagt Erzbischof Dr. Bentz in seinem Statement vor dem Deutschen Hospiz St. Charles in Jerusalem. „Der Gedenktag mahnt und erinnert uns, dass wir uns wann immer und wo immer ganz und gar für die unverbrüchliche Menschenwürde eines und einer jeden einzusetzen haben“, betont der Paderborner Erzbischof.
Nach 80 Jahren gebe es immer weniger Überlebende des Holocaust. „Ihr Zeugnis ist für uns ein mahnender Auftrag“, erklärt Erzbischof Dr. Bentz und fordert: „Jetzt müssen wir ins Bewusstsein rufen: nie wieder ein solches Grauen, nie wieder eine solche Vernichtung, nie wieder eine solche Missachtung menschlicher Würde“.

Integrieren und Vielfalt leben
In politischen Dynamiken werde teils versucht, zu diskriminieren und auszugrenzen, stellte Erzbischof Dr. Bentz fest. Vor diesem Hintergrund „muss es unser Anliegen sein, zu integrieren, Vielfalt zuzulassen und Vielfalt zu leben und dabei für die Achtung der unverbrüchlichen Würde des Menschen einzustehen“.
Beim Besuch der Caritas in Jerusalem sei ihm das Leitwort begegnet, Liebe in Handlung umsetzen, erklärt Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz abschließend: „Auch an diesem 27. Januar muss das unsere Aufgabe sein: von der christlichen Liebe her die Würde der Gottesebenbildlichkeit eines jeden Menschen so zu leben, dass Liebe in wirksame Tat umgesetzt wird.“

Ökumenischer Gottesdienst in Paderborn
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus findet in Paderborn seit vielen Jahren ein Ökumenischer Gottesdienst statt: Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit lädt mit der evangelischen und der katholischen Kirche am Montag, 27. Januar 2025, um 18 Uhr zum Gottesdienst in die Gaukirche St. Ulrich ein. Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer leitet den Gottesdienst. Der Domkapitular ist Beauftragter des Domkapitels für die Beziehungen zur jüdischen Gemeinde in Paderborn. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Volker Neuhoff, hält die Predigt. Erstmals sind Mitglieder des Vereins deutscher Sinti in Paderborn an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligt.