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Erzbistum Paderborn
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© encierro / Shutterstock.com

„Niemand will einen geliebten Menschen vergessen!“

Karin Storm bietet zusammen mit Anita Balkenhol Trauerseminare im Bildungs- und Exerzitienhaus St. Bonifatius Elkeringhausen an

„In Elkeringhausen haben wir in diesem Jahr eine „Alltagsinsel für Trauernde“ angeboten, die sehr gut angenommen wurde. Corona-bedingt konnten leider nur 9 Personen teilnehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Begriff „Insel“ viele angesprochen hat. Das Wort sendet ein Signal aus: Hier gibt es einen Rückzugsort, einen Schutzraum, und danach sehnen sich die meisten Trauernden.

Im Umfeld erleben Trauernde oft wenig Verständnis

Menschen, die den Tod eines geliebten Menschen erleben müssen, erfahren eine Vielfalt an unterschiedlichen Gefühlen, denen sie sich häufig hilflos ausgeliefert fühlen. Trauer, Wut, Verlassensein, Ohnmacht, seelische und körperliche Schmerzen, Sehnsucht. All diese Gefühle haben in einer Gruppe von Trauernden ihren Platz und werden verstanden. Die Erfahrung, dass andere Menschen Ähnliches erlebt haben als man selbst, lässt in einer Gruppe schnell das Gefühl von Verbundenheit und Verstandenwerden entstehen.

Im Alltag fühlen sie sich oft allein gelassen, da sie in ihrem Umfeld nicht immer das Verständnis für ihr Verhalten erleben. Die Menschen im Umfeld Trauernder wollen, dass es den Betroffenen besser geht. Sie vermeiden es deshalb häufig, den Verlust zu thematisieren, weil sie denken: Dann erinnern wir sie nur wieder daran. Dabei wollen sich Trauernde erinnern. Erinnerung ist sogar ein Hauptschlüssel für Trauerbewältigung. Niemand will einen geliebten Menschen vergessen! Hier hat es in den letzten Jahren einen Wandel gegeben: Es geht mehr um das Bewahren und das Integrieren der Trauer in das eigene Leben.

Patentrezepte gibt es nicht

Sich dauerhaft an Verstorbene zu erinnern, heißt ja nicht, dass man auf ewig unter dem Verlust leidet. Irgendwann integriert man die Trauer ins Leben, irgendwann ruht die Erinnerung in den Betroffenen. Wann das soweit ist, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Es gibt kein Patentrezept für den Umgang mit Trauernden, wir können nur achtsam hinhören und sehen, welche Signale sie geben. Das Grundgefühl ist gleich: Menschen in Trauer wollen verstanden werden und wünschen sich genügend Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Ich ermutige deshalb dazu, Trauernde zu fragen, wie es ihnen geht. Es gibt im Grunde keine falschen Fragen. Es handelt sich ja um mündige Menschen, die selbst entscheiden können, worauf sie eingehen wollen und worauf nicht.“

Auch im kommenden Jahr gibt es im Bildungs- und Exerzitienhaus St. Bonifatius Angebote für Trauernde:

Zur Person

Karin Storm ist Diplom-Sozialpädagogin und arbeitete viele Jahre in der Schwangerenberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. (SKF). Seit 3 Jahren ist sie im Ruhestand, bietet aber nach wie vor Seminare zu verschiedenen Themen an.

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