„Wir nehmen uns diesen Moment der Ruhe in dem, was wir täglich leisten“, begrüßte Generalvikar Hardt die Schaustellerinnen und Schausteller zum Gottesdienst. „Aufatmen“, das diesjährige Libori-Leitwort, stehe für „das Gefühl der Befreiung“, das Millionen Menschen inzwischen ergriffen habe, sagte der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs in seiner Predigt. Auch die Schaustellerinnen und Schausteller als entscheidende Beteiligte des Libori-Dreiklangs aus Kirche, Kirmes und Kultur könnten endlich wieder aufatmen: „Für die Schausteller geht eine fast zweijährige Zwangspause zu Ende, in der sie um die Zukunft ihres Berufes bangen mussten“, erinnerte Generalvikar Hardt.
Dank der Bereitstellung von Impfstoffen dürfe die Menschheit „mit einem Rest-Risiko wieder das Leben wagen“ – und auch Libori feiern. Die Pandemie habe deutlich gemacht, dass alles Wissen das Leben der Menschen letztlich nicht sichern könne: „Der ungebremste Fortschrittsglaube der Siebziger Jahre ist endgültig gescheitert“, verwies Generalvikar Hardt auf ungelöste Herausforderungen wie die Klimakatastrophe, die Verschmutzung der Weltmeere oder Kriege.
Vor diesem Hintergrund würden die Worte „bei euch aber soll es nicht so sein“ aus dem „Libori-Evangelium“, das an allen Tagen der Festwoche vorgetragen wird, zu Konsequenzen auffordern: „Alle Menschen sind Kinder Gottes. Wo diese Botschaft gelebt wird, wächst das Reich Gottes“, erklärte Generalvikar Hardt. Wo dies geschehe, bestehe die Hoffnung, „dass nach der Überwindung der Pandemie das neu erwachte Streben nach Eigenversorgung nicht überhandnimmt“, so dass die Not des Nächsten auch weiterhin gesehen werde.