Das Leben im Libanon ist alles andere als leicht. Das spüren besonders die dort lebenden Kinder und Jugendlichen. Es ist die Armut, die den Alltag des einst wohlhabenden Landes im Nahen Osten heute prägt. Die soziale Infrastruktur liegt brach. Kaum etwas funktioniert. Selbst der Schulbesuch ist eine Herausforderung. Doch deswegen den Glauben zu verlieren und die Hoffnung aufzugeben, das ist für Schwester Donatella Garreffa keine Option. Zusammen mit ihren Mitschwestern – den Schwestern der Nächstenliebe – setzt sich die Ordensfrau in Ghebaleh bei Beirut für die jungen Menschen ein, ermöglicht ihnen einen halbwegs normalen Schulalltag und hilft ihren Familien, wo es möglich ist.
In diesen Tagen ist die 56-jährige Ordensfrau, die gebürtig aus der Nähe von Turin stammt, im Erzbistum Paderborn unterwegs und berichtet über ihre Arbeit im Libanon. Diese wird finanziell vom katholischen Hilfswerk Missio unterstützt. Darum nutzt Schwester Donatella Garreffa als diesjähriger Missio-Gast auch die Gelegenheit, um auf die anstehende Kollekte zum Weltmissionssonntag am 22. Oktober 2023 hinzuweisen und um Spenden zu bitten. Ihre Rundreise ist Teil der bundesweiten Missio-Aktion „Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13). Im Mittelpunkt stehen dabei diesmal die Länder Libanon und Syrien. Dort sind Christinnen und Christen mittlerweile eine kleine Minderheit.
Wichtige Unterstützung auch aus Deutschland
„Bildung ist für die Kinder das Wichtigste“, betont die Ordensfrau, die die halbstaatliche Schule Immaculée Conception und das angeschlossene Zentrum Prévention Accompagniement Développement im ländlich gelegenen Ghebaleh leitet. Dazu gehöre auch der Kampf gegen den Hunger als weitere Folge der Armut im Libanon. „Viele meiner Schüler fragen mich, ob sie ein zweites Sandwich bekommen können“, erzählt Schwester Donatella Gareffa. Das erschüttere sie immer wieder.
Daneben bräuchten die Kinder mit ihren Familien aber auch psychologische Unterstützung und Stabilität. „Um beides bemühen wir uns, damit sich die Kinder sowohl intellektuell als auch spirituell entwickeln können“, unterstreicht die Ordensschwester. Die Arbeit erfolge unter schwierigen Bedingungen. Immer wieder käme es zu Engpässen. Zudem zahle der Staat seit Jahren keine Unterstützung. „Aber Gott verlässt uns nicht. Er bestärkt uns, den Menschen weiter Zeichen seiner Liebe zu sein“, sagt Schwester Donatella Garreffa zuversichtlich. „Für die wichtige Unterstützung auch aus Deutschland, die unsere Arbeit ermöglicht, sind wir darum sehr dankbar.“