“Ich arbeite in Dortmund, finde inneren Frieden aber stets in meiner Heimat. Dort unter anderem auf dem Müssenberg, mit 427,5 Metern die höchste Erhebung im Arnsberger Stadtgebiet. Das erste Mal war ich vor 30 Jahren dort, als ich als 7-Jährige mit meinem Vater und meiner Schwester dort gezeltet habe.
Mittlerweile lebe ich am Fuße des Berges und immer mal wieder drängt es mich, hinaufzusteigen. Probleme, Sorgen und Nöte bleiben im Tal, werden mit dem Wasser der Röhr davongespült. Meter für Meter geht es dann hinauf, um ein Stück Freiheit und frische Luft zu atmen. Nach einem anstrengenden Tag im Büro hilft es mir, der Enge der Stadt zu entfliehen und mir zwei Stunden Zeit für mich zu nehmen. Zeit für den zum Teil mühsamen Aufstieg, Zeit fürs Innehalten auf dem Gipfel, Zeit für den beschwingten Abstieg.
Vom Gipfel konnte ich schon als Kind die Müscheder Kirche sehen. Die Steinbrüche der Umgebung und die Schäden am Wald durch Borkenkäfer oder Stürme lassen mich nun weiter blicken: Wie ein Spiegel blitzt der Sorpesee aus den Hügeln der Umgebung auf. Gerade dieses Neben- und Miteinander von Schönheit und Zerstörung macht mir immer wieder deutlich, wie dankbar ich hier und heute für den Frieden, in dem ich gerade leben darf, sein kann.
Und so scheut der Weg auf den Berg sicherlich auch nicht den Vergleich zum Leben selbst: Immer wieder gibt es Anstrengungen, für die wir einen ersten Schritt benötigen. Steine, die uns den Weg erschweren. Ein Ziel, das wir dennoch vor Augen haben. Und das befreiende Durchatmen, wenn wir das Ziel erreicht haben. Gestärkt mit diesem inneren Frieden geht es zurück – bis zum nächsten Berg.”